EU will Beschaffung von Open-Source-Software regeln
Die EU, genauer das Open Source Observatory and Repository (OSOR), arbeitet an Richtlinien für öffentliche Verwaltungen zum Thema Beschaffung von Open-Source-Software, also quelloffene und auf offenen Standards basierende Software. Ein aktuell veröffentlicher Leitfadfen „OSOR Guidelines on public procurement and Open Source Software“ bietet dazu Hilfestellungen zu Ausschreibungen, informiert über rechtliche Rahmenbedingungen und liefert fertige Textbausteine zur Übernahme in Ausschreibungen.
Nach Meinung der Autoren, darunter Rishab Gosh, Vorstandsmitglied der Open Source Initiative (OSI), sei die gegenwärtige Vergabepraxis in der EU unverändert die, proprietäre Software und Betriebssysteme sowie bestimmte Hersteller stark zu bevorzugen, statt mit klar definierten funktionalen und technischen Anforderungen auszuschreiben. Grund hierfür seien auch eine unzureichende Kenntnis der rechtlichen Vorgaben auf der einen und eine fehlende Kontrolle auf der anderen Seite.
Neben einem Mangel an Transparenz und Wettbewerb weisen die Autoren auf die versteckten Kosten hin, die eine Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter mit sich bringt, so z.B. hohe Umstiegskosten, wenn eine Behörde ihre Daten in einem proprietären Format gespeichert hat und diese später mit einer anderen Software bearbeiten will.
Über nachfolgenden Link gelangen Sie zur Entwurfsversion des Leitfadens „OSOR Guidelines on public procurement and Open Source Software„.