„Ein wirklich einfaches und flexibles Regelwerk schaffen!“ – Interview mit Norbert Portz, Mitglied im Beirat des DVNW

Portz N_DStGB_2015Norbert Portz ist Beigeordneter beim Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) für das Vergaberecht. Er spricht wie kein Zweiter stellvertretend für die kommunalen Auftraggeber in Deutschland. Ehrenamtlich engagiert er sich u. a. im Beirat des Deutschen Vergabenetzwerks (DVNW). In einer kleinen Serie wollen wir Ihnen unsere Beiratsmitglieder vorstellen.

Lieber Herr Portz, wie sind Sie eigentlich zum Vergaberecht bzw. öffentlichen Auftragswesen gekommen?

Norbert Portz: Das Vergaberecht ist mir gleichsam mit einer Aufgabenübertragung innerhalb der Geschäftsstelle des DStGB Ende der 1990iger Jahre zugefallen. Damals war allerdings die Brisanz der Materie noch nicht so groß wie sie heute ist.

… und wollten Sie je wieder davon weg? Was macht das Thema für Sie so spannend?

Norbert Portz: Das Vergaberecht ist ein sehr dynamisches Rechtsgebiet mit sehr vielen Facetten. Neben dem rechtlichen Akzent ist auch ein effizientes Vergabemanagement gerade für Kommunen wichtig. Das alles macht das Thema so spannend.

Sie sind Mitglied im Beirat des Deutschen Vergabenetzwerks (DVNW). Aus welchem Grund engagieren Sie sich ehrenamtlich für das Netzwerk?

Norbert Portz: Die Kommunen und ihre Unternehmen sind in Deutschland die größten öffentlichen Auftraggeber. Vor diesem Hintergrund bietet das Netzwerk mit seinen Foren, insbesondere mit den Antworten auf vergaberechtliche Fragestellungen, eine gute Möglichkeit, kommunalrelevante Themen in einem breiten Austausch zu erörtern.

Was glauben Sie, ist der größte Nutzen des DVNW für seine Mitglieder?

Norbert Portz: Den größten Nutzen sehe ich darin, dass öffentliche Beschaffer und Bieter in einen breiten Vergaberechts-Dialog treten können. Dadurch können sie Unterstützung für ihre konkreten Themen und Probleme vor Ort erfahren.

Wo besteht aus Ihrer Sicht der größte Reformbedarf im Vergaberecht?

Norbert Portz: Der größte Reformbedarf besteht aktuell im Massengeschäft des Unterschwellenvergaberechts. Hier sollte man sich von den Vorgaben des EU-Vergaberechts lösen und ein wirklich einfaches und flexibles Regelwerk schaffen. Dieses muss das Ziel einer wirtschaftlichen und sparsamen Beschaffung haben. Damit nicht vereinbar sind zu formale und die Gestaltungsspielräume der öffentlichen Auftraggeber einengenden Vorgaben.

Vielen Dank für das Interview!

Alle Mitglieder des DVNW Beirats finden Sie hier.

Über das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW):

Das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW) vereint Experten und Entscheider im Vergaberecht und Public Sector. Dazu zählen öffentliche Einkäufer aus Bund, Ländern und Kommunen, überregional tätige Organisationen und NGOs, ebenso wie global aufgestellte Unternehmen und leistungsstarke Mittelständler. Das DVNW repräsentiert damit wie kein zweites Netzwerk den Public Sector in Deutschland. Das DVNW ermöglicht und fördert als unabhängige Plattform den Wissens- und Erfahrungsaustausch seiner Mitglieder und ist u. a. Veranstalter des Deutschen Vergabetages. Der ehrenamtliche Beirat des DVNW berät und unterstützt das DVNW in fachlicher Hinsicht.

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