Tellerrand: Regionaler und ökologischer Einkauf der Stadt Linz (Österreich)

Die Stadt Linz fördert bei der Vergabe von Aufträgen Nachhaltigkeit und soziale Standards. Der Einkauf von umweltfreundlichen Produkten, die Beachtung von Fairtrade-Grundsätzen und eine möglichst starke Einbeziehung regionaler Klein- und Mittelbetriebe (KMU) sind dabei besondere Schwerpunkte.

„Mit der Anwendung ökologischer Kriterien bei der Auftragsvergabe gehen wir als Stadt mit gutem Beispiel voran, schonen natürliche Ressourcen und schaffen Anreize für Unternehmen zum Klimaschutz. Die städtischen Einkäufe erfolgen möglichst emissionsarm, naturschonend und regional. Durch den Fokus auf lokale Unternehmen stärken wir den Wirtschaftsstandort Linz und verkürzen reduzieren darüber hinaus Transportwege“, erklärt Finanzreferentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl.

Im vergangenen Jahr haben bei 9.273 Vergabeverfahren im Magistrat, einschließlich Kinder- und Jugendservices, insgesamt 8.004 KMU einen Zuschlag erhalten. Dies entspricht 86 Prozent aller Vergaben.

Die Stadt Linz entwickelt die Beschaffung nach ökologischen Richtlinien mit einem neuen Steuerungstool weiter. Seit heuer wird bei Leistungen mit hohem Transportaufkommen der CO2-Ausstoß von Fahrzeugen für die Ausführung eines Auftrags über eine Formel berechnet und als Vergabekriterium berücksichtigt. Somit fördert die Stadt kurze Anfahrtswege, regionale Betriebe und klimafreundliche Transportmittel.

Der Magistrat beschafft jährlich Produkte und Dienstleistungen im Wert von rund 21 Millionen Euro. Der gesamte Einkauf wird nach einer Reihe von ökologischen Kriterien gestaltet. Diese umfassen ein Tropenholzverbot, die Verwendung von Recycling-Produkten, von chlorfrei gebleichtem Papier, umweltfreundlichen Reinigungsmitteln und Textilien, von heimischen, biologischen und fair gehandelten Lebensmitteln und vieles mehr. Die Stadt legt Wert auf die Einhaltung sozialer Standards mit würdigen Arbeitsbedingungen und die Beschäftigung von Fachkräften durch die Auftragsnehmer.

„Die aktuelle Auswertung zeigt, dass die städtischen Vergaben sehr praktikabel erfolgen und wir keinen Mangel an Auftragsnehmern haben. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv. Viele Firmen, die sich regelmäßig an Vergabeverfahren der Stadt Linz beteiligen, haben in den verschiedensten Bereichen auf nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen umgestellt“, hebt die Vizebürgermeisterin weitere positive Aspekte der Linzer Vergabepraxis hervor.
Nachhaltige Beschaffung der Stadt gilt als Vorbild

Im Februar 2023 besiegelten Stadt und Klimaschutzministerium eine strategische Partnerschaft zu nachhaltiger Beschaffung (naBe). Anderen österreichischen Städten gilt die Linzer Beschaffungsstrategie nach ökologischen Richtlinien als Vorbild. Die Mitarbeiter*innen der Magistratsabteilung Zentraler Einkauf gaben bereits bei Vorträgen Best Practices aus Linz weiter und stehen auf allen Ebenen für Wissenstransfer zur Verfügung.

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Quelle: Stadt Linz