BRH: Viele Stellen in der Bundesverwaltung unbesetzt

Von 2021 bis 2024 stieg die Zahl der Planstellen und Stellen (Stellen) in der Bundesverwaltung um über 8 700. Mit den neuen Stellen sollten bestimmte Aufgaben gestärkt werden. Da viele Stellen unbesetzt blieben, wurde dies nicht immer erreicht. Zu dieser „Stellenschere“ berichtet der Bundesrechnungshof (BRH): 

„Im Jahr 2022 veröffentlichte der Bundesrechnungshof einen Bericht zur Stellenmehrung und Stellenschere in der Bundesverwaltung. Mit dem neuen Bericht schreibt er seine Auswertungen für die Jahre 2021 bis 2024 fort.

Der Bundeshaushalt 2024 sah für die Bundesverwaltung knapp 300 000 Stellen vor. Das waren über 8 700 Stellen mehr als im Jahr 2021. Der Anteil an unbesetzten Stellen blieb seit dem Jahr 2020 mit über 10 % konstant (sog. Stellenschere). Zuletzt gab es über 30 000 offene Stellen.

Die Zahl der Behörden mit großer Stellenschere (Anteil unbesetzter Stellen über 10 %) ist sogar angewachsen.

Angesichts der angespannten Haushaltslage hält es der Bundesrechnungshof für bedenklich, dass weiterhin neue Stellen geschaffen werden, während vorhandene Stellen unbesetzt bleiben.

Neue Stellen nur unter bestimmten Voraussetzungen

Neue Stellen sollten nur dann bewilligt werden, wenn eine realistische Chance besteht, diese auch zeitnah zu besetzen. Behörden mit großer Stellenschere sollten nur unter engen Voraussetzungen weitere Stellen bewilligt werden.

Fokus auf notwendige Kernaufgaben

Zudem sollte die Bundesverwaltung ihre Personalkapazitäten auf notwendige Kernaufgaben fokussieren. Mit neuen Stellen sollten diese gezielt gestärkt werden. Die den Aufgaben zugrunde liegenden Prozesse sollte sie optimieren, auf entbehrliche Aufgaben verzichten und entsprechende Stellen einsparen.

Mehr zu unseren Feststellungen und Empfehlungen lesen Sie in unserem Beratungsbericht an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages: Stellenmehrung und Stellenschere in der Bundesverwaltung (2025)

Quelle: Bundesrechnungshof