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Rückblick: DVNW-Regionalgruppe Stuttgart

DVNW_StuttgartAm 20. November 2014 fand die dritte Sitzung der Regionalgruppe Stuttgart des Deutschen Vergabenetzwerks (DVNW) in den Räumlichkeiten der Menold Bezler Rechtsanwälte Partnerschaft in Stuttgart statt.

Nach einer kurzen Einführung durch die Vorsitzenden der Regionalgruppe, Herrn Dr. Martin Ott, Frau Silke Rothhaar und Frau Dr. Valeska Pfarr, die u. a. kurz über den Deutschen Vergabetag 2014 in Berlin berichteten, standen insbesondere zwei Themenkomplexe im Mittelpunkt der Veranstaltung:

Im Rahmen des ersten Referats erörterte Herr Rechtsanwalt Dr. Anders die „Rechtsfolgen verzögerter Vergaben“. Dabei ging Herr Dr. Anders insbesondere auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zu verzögerten Vergaben ein und fasste deren Auswirkungen für das Vergabeverfahren einerseits und den Zeitraum der Vertragsausführung andererseits zusammen. Gerade bei der Vergabe von Bauleistungen sind potenzielle Verzögerungen und deren Auswirkungen auf das Verfahren sowie hieraus resultierende Nachträge im Zeitraum der Vertragsausführung nach Möglichkeit bereits bei der Konzeption des Verfahrens und der Verträge zu berücksichtigen.

Im Anschluss gab Herr Martin Krist, Leiter einer zentralen Beschaffungsstelle in der Landesverwaltung Baden-Württemberg, einen umfassenden Überblick über die Anforderungen und das Beschaffungsmanagement einer Einheit, die für zahlreiche Bedarfsstellen als Vergabestelle tätig ist. Dabei ging Herr Krist neben rechtlichen Aspekten insbesondere auch auf verwaltungsorganisatorische Aspekte und Zwänge ein. Im Rahmen seines Referats wurde deutlich, dass eine erfolgreiche „zentralisierte“ Beschaffung insbesondere auch davon abhängt, wie die Kommunikation innerhalb und außerhalb der Vergabestelle organisiert ist und von den Beteiligten gelebt wird. Entscheidend für den Erfolg einer zentralen Beschaffungsstelle ist darüber hinaus, dass die politischen Entscheidungsträger der einzelnen Bedarfsstellen den Prozess aktiv mitgestalten.

Wie bereits in den bisherigen Treffen der Regionalgruppe Stuttgart stand neben den Referaten insbesondere die intensive Diskussion der Teilnehmer im Zentrum der Veranstaltung. Losgelöst von dem formalen Rahmen üblicher Seminarveranstaltungen konnte sich jeder Teilnehmer unmittelbar in die Diskussion einbringen. Der besondere Mehrwert der Treffen liegt somit ‒ das betonten wiederum zahlreiche Teilnehmer ‒ darin, dass die unterschiedlichen Beteiligten des öffentlichen Auftragswesens (öffentliche Einkäufer, Unternehmen, Fachberater und Vergaberechtsjuristen) sich unmittelbar austauschen können.

Im Frühjahr 2015 findet das nächste Treffen der Regionalgruppe Stuttgart statt. Nähere Informationen werden rechtzeitig über das Netzwerk bekannt gegeben.

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