Wie die Chancen auf den Zuschlag im Vergabeverfahren erhöhen? Erfahren Sie in diesem Seminar für Bieter, wie Sie in öffentlichen Ausschreibungen besser punkten und die Vorgaben im Vergabeverfahren zur Umsetzung von Wettbewerbsvorteilen nutzen können. Unser Referent Patrick Hofstadt skizziert im folgenden Beitrag mögliche Gründe für eine schlechte Angebotswertung. Informationen & Anmeldung
Immer wieder fühlen sich Unternehmen nach Wertung einer Vergabe subjektiv benachteiligt. Sie sind der festen Überzeugung, eine den Erfordernissen des Auftraggebers optimal entsprechende Lösung konzipiert und zu einem attraktiven Preis angeboten zu haben. Tatsächlich mag die Lösung sogar sehr gut gepasst haben, die Beschreibung der Lösung im Angebot oder die Darstellung des Angebots innerhalb der vorgegebenen Rahmenbedingungen der Vergabe hat dies aber nicht ausreichend widergespiegelt. In der Folge erhielt das Angebot nicht die Anzahl von Punkten, die gegebenenfalls möglich gewesen wäre. Es obliegt an dieser Stelle aber grundsätzlich dem Bieter, einen bestehenden Wissensvorsprung zum Auftraggeber zu überbrücken.
In öffentlichen Ausschreibungen darf der Anteil der qualitativen Wertungskriterien bis zu 70% betragen. Die Erfahrung in der jahrelangen Begleitung von Ausschreibungsteams in vielen verschiedenen Unternehmen und Branchen hat gezeigt, dass es eine große qualitative Bandbreite innerhalb der abgegebenen Angebote gibt. Die Gründe dafür sind vielfältig, die folgenden Muster tauchen aber immer wieder auf:
Bieter, die sich aus diesem Dilemma befreien wollen, können an mehreren Punkten ansetzen. Diese sind:
Grundwissen zu öffentlichen Vergaben
Unternehmen sollten ein solides Grundwissen in Bezug auf Sprache, Kultur und Eigenarten öffentlicher Vergaben aufbauen oder sich vermitteln lassen. Denn oft scheitert es schon am grundlegenden Verständnis, dass maximal vier Seiten auch maximal vier Seiten heißt. Wenn sich der Ersteller des Fachtextes oder Konzepts die wesentlichen Informationen aus einer falsch verstandenen Dramaturgie heraus für das Ende des Textes aufgespart hat, werden sie gegebenenfalls nicht mehr gewertet.
Schließen der Informationslücke zwischen Vertrieb und Technik
An den Schnittstelle zwischen Abteilungen – und eben auch zum Auftraggeber – gehen vielfach wichtige Informationen verloren. Folgende Gründe sind nach meiner Erfahrung hier typisch:
Ansatzpunkte für eine Verbesserung können hier ggf. sein:
Beherrschen der Grundkenntnisse kundenorientierter Kommunikation
Angebotstexte sollten den Grundlagen kundenorientierten Schreibens entsprechen und sprachlich sowie stilistisch aus einem Guss sein. Um ein tatsächliches ‚Verkaufsdokument‘ – denn ein solches ist das Angebot ja nun einmal – zu schaffen, hilft es, sich an den folgenden Merkmalen zu orientieren:
Für alle Punkte existieren handwerkliche Best Practices, die erlernbar, objektiv nachvollziehbar und vielfach auch durch Kennzahlen messbar sind. Der Maßstab für die Verständlichkeit ist darüber hinaus immer die individuelle Sicht des Auftraggebers auf die zu vergebende Leistung. Dazu gehört auch die erwartete technische oder fachliche Tiefe der Darstellung.
Erkenntnis, dass ein ausgereiftes Angebot Zeit zur Erstellung benötigt
Abschließend müssen verantwortliche Führungskräfte in den bietenden Unternehmen verstehen, dass die Ausarbeitung eines kundenorientierten und überzeugenden Angebotes nicht en passant geschehen kann. Manchmal ist es sinnvoller, auf die Beteiligung an einer Vergabe zu verzichten und die so frei werdenden Ressourcen dafür an anderer Stelle einzusetzen, um dort ein Top Angebot zu abzugeben. Ein im Vorbeigehen erstelltes Angebot gewinnt hingegen fast nie. Es führt im besten Fall zu einem Nicht-Zuschlag, im schlimmsten Fall sorgt es mit schlechter Qualität für einen veritablen Imageschaden. Denn jedes Angebot ist auch eine Visitenkarte des abgebenden Unternehmens und ein Ausblick auf die künftige Zusammenarbeit.
Dieser Beitrag wurde von Patrick Hofstadt, Gründer und Geschäftsführer QBC | QUALITY BID CONSULTING, verfasst.
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