Weil wir vom ersten Vergabetag im Jahr 2014 an immer viele Wochen vor der Veranstaltung ausgebucht waren, sind wir im vergangenen Jahr vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung ins deutlich größere Maritim-Hotel gleich nebenan gewechselt. Was sich unter Corona-Beschränkungen noch ausging, reicht 2022 nicht mehr: trotz einer Kapazität von 600 Teilnehmern ist der Deutsche Vergabetag ganze drei Monate vor der Veranstaltung ausgebucht. Falls Sie kein Ticket haben, Lesen Sie trotzdem weiter, denn es gibt noch eine Möglichkeit. Und ein Anlass für einen kurzen Rück- und Ausblick auf die Leitveranstaltung zu Vergaberecht und öffentlichem Einkauf.
Als wir den Deutschen Vergabetag im Jahr 2014 erstmals planten, rieten uns wirklich Alle aus der Vergabeszene davon ab: „Gibt es schon, braucht es nicht!“ Wir waren zum Glück unbelehrbar, denn bereits das Debüt war viele Wochen vorher restlos ausverkauft. Und auch, wenn es natürlich andere große Konferenzen zum Thema gab und bis heute gibt, die alle ihre Berechtigung haben, so fand unser „Deutscher Vergabetag“ doch eine Lücke: Den Schwerpunkt auf das Vergaberecht zu setzen, ohne eine Fortbildungsveranstaltung zu sein. Vielmehr verstehen wir uns als Think-Tank der öffentlichen Beschaffung: Eine Konferenz die auch Agendasetting macht und von der Impulse zur Weiterentwicklung des Beschaffungswesens ausgehen. Das ist einmalig.
Lange überlegten wir, ob die gut 400 Plätze im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, dem wir bis 2021 die Treue als Veranstaltungsort hielten, nicht der bessere Kompromiss sind, aber wir wollten das „Familientreffen“ der Szene möglichst Vielen ermöglichen. Denn, bei aller Berechtigung der Kongressinhalte: der persönliche Austausch, das Netzwerken, das Wiedersehen alter und das Finden neuer Kontakte, all das ist der notwendige Unterbau, um Themen weiterzuentwickeln.
Öffentliche Beschaffung wichtiger denn je zur Bewältigung der Multi-Krise
Dabei kommt dem für Außenstehende trockenen Thema Beschaffung im Jahr 2022 eine größere Bedeutung denn je zu: Energiekrise, Bundeswehr, Klimakrise, marode Verkehrsinfrastruktur, Innovationsstau – die Liste lässt sich fortsetzen, und zu deren Bewältigung wird die öffentliche Beschaffung eine ganz zentrale Rolle einnehmen – muss sie einnehmen. Deshalb wird auch unser hochkarätig besetztes Eröffnungspanel am Morgen des ersten Konferenztages, dem 17. November, mit Dr. Philipp Steinberg, Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Dr. Ruth Brand, Präsidentin, Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums (BeschA), Kornelia Lehnigk-Emden, Vizepräsidentin, Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und Prof. Dr. Michael Eßig, Forschungszentrum für Recht und Management öffentlicher Beschaffung, Universität der Bundeswehr München, sich den Möglichkeiten und Grenzen des öffentlichen Einkaufs zur Bewältigung dieser Multi-Krise widmen.
Ein weiteres hochaktuelles Thema ist unsere digitale Souveränität. Laufen wir mit der IT-Beschaffung Gefahr, uns ähnlichen Risiken auszusetzen, wie wir es bei Öl und Gas getan haben? Hier freue ich mich auf eine lebhafte Diskussion mit Felix Zimmermann, Referatsleiter im Bundesministerium des Innern, und Maximilian Funke-Kaiser MdB, Digitalpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, sowie weiteren Panelisten, die heute noch nicht verraten werden.
Wenn Sie also schon ein Ticket haben, freuen Sie sich oder verkaufen sie es meistbietend auf Ebay. Falls nicht, haben wir für Sie eine Warteliste eingerichtet, und versuchen, was möglich ist. Bei Interesse schreiben Sie uns bitte an buchung@deutscher-vergabetag.de und wir melden uns bei Ihnen.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit, sich als Aussteller oder Sponsor am Vergabetag zu beteiligen. Nehmen Sie Kontakt auf unter partner@deutscher-vergabetag.de.
Ich würde mich sehr freuen, Sie am 17. und 18. November auf dem Deutschen Vergabetag in Berlin begrüßen zu können! Und für 2023 überlegen wir mal, ob das Olympia-Stadion nicht auch eine Option ist.
Marco Junk
Der Jurist Marco Junk gründete im Jahr 2007 den Vergabeblog und 2010 gemeinsam mit Dipl.-Kaufmann Martin Mündlein das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW). Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und war danach als Bereichsleiter Vergaberecht beim Digitalverband bitkom tätig. Im Jahr 2011 leitete er die Online-Redaktion des Verlags C.H. Beck. Von 2012 bis 10/2014 war er Mitglied der Geschäftsleitung des bitkom und danach bis 10/2021 Geschäftsführer des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Seit 2022 ist Marco Junk zudem als Leiter Regierungsbeziehungen für Eviden tätig. Seine Beiträge geben ausschließlich seine persönliche Meinung wieder.
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