Das öffentliche Beschaffungsvolumen ist mit rund 300 Mrd. Euro pro Jahr in Deutschland ein mächtiger Hebel, um die von der Politik gesetzten Ziele für mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen. Auf der Smart Country Convention (SCCON), der führenden Kongress-Messe für den digitalen Staat und öffentliche Dienste, stellt das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW) in einem Expertenpanel am 8. November 2023 bereits heute gelebte Strategien und Tools für einen nachhaltigeren öffentlichen Einkauf vor.
Die Frage, wie dem Klimawandel begegnet werden kann, ist inzwischen auch in der Beschaffungsszene angekommen. Vorranging geht es dabei um die Reduktion des CO2-Ausstoßes, auf das mit verschiedenen Maßnahmen auch beim öffentlichen Einkauf eingezahlt werden kann – und dabei geht es nicht nur um die Auswahl CO2-armer Produkte. So wird Michael Weiß, Teamleiter Finanz- und Vertragsmanagement bei Die Autobahn GmbH des Bundes, einen interessanten Punkt ansprechen: „Schon dadurch, dass Mitarbeitende nicht mehr jeden Tag ins Büro fahren und auch Beratungsgespräche mittlerweile häufiger online stattfinden, wird durch den Wegfall der Fahrtstrecken CO2 eingespart.“
Auch die Nutzungsdauer von eingekauften Geräten, wirkt sich auf die Nachhaltigkeit aus. Frank Spoden, Umweltingenieur bei der Eviden Germany GmbH, wird diesen Aspekt anhand konkreter Berechnungen vertiefen: „Der größte Teil des CO2, das die Nutzung eines Laptops verursacht, wird bei der Gewinnung des Materials und bei der Herstellung des Laptops selbst freigesetzt. Die Energie, die durch die eigentliche Nutzung verbraucht wird, ist dazu im Vergleich gering.“
In diesem Zusammenhang verweist Sophie Röcken, Sustainability Managerin bei der Bechtle AG, auf die Erfahrungen anderer Länder: “In Frankreich müssen 20 Prozent der öffentlich beschafften IT refurbished, also aufgearbeitete Altgeräte, sein. Das macht in Anbetracht des CO2-Verbrauchs über den gesamten Lebenszyklus einen großen Unterschied.“
Aber nicht nur ökologische Nachhaltigkeit soll beleuchtet werden. Katrin Nasner, Leiterin der zentralen Beschaffung des IT-Dienstleistungszentrums Berlin (ITDZ), wird auf die Möglichkeiten zur Berücksichtigung von mehr sozialer Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung eingehen. „Es gilt: Es macht keinen Sinn etwas zu fordern, dass nicht überprüft werden kann. Aber mittlerweile gibt es Initiativen und Organisationen, die, in Zusammenarbeit mit den Auftragnehmern, einen Anfangspunkt für die öffentlichen Auftraggeber bieten können.“
Es erwartet Sie eine facettenreiche Diskussion mit Experten und Expertinnen aus der Praxis. Moderiert wird das Panel von Marco Junk, Geschäftsführer des Deutschen Vergabenetzwerks (DVNW).
Die Smart Country Convention hat es sich grundlegend zum Anliegen gemacht, gleichwertige digitale Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu fördern – neben (nachhaltiger) Beschaffung geht es unter anderem auch um digitale Verwaltung, digitale Infrastruktur und effektive Vernetzung, sowohl der Technologien als auch der Menschen.
Die Kongressmesse findet vom 7. bis 9. November auf dem Messegelände Berlin statt. Unser Panel können Sie am 8. November von 12:15 bis 13 Uhr auf der Forum Stage in der Halle 25 besuchen. Sichern Sie sich jetzt ein kostenfreies Ticket.
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