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Zitierangaben: Vergabeblog.de vom 25/02/2025 Nr. 70108

EU investiert über 1,2 Mrd. Euro in grenzüberschreitende Energieinfrastruktur

Finanzhilfen für mehr als 40 Projekte

Stromnetz

Die Europäische Kommission stellt fast 1,25 Mrd. Euro an Finanzhilfen für 41 grenzüberschreitende Energieinfrastrukturprojekte bereit. Die Maßnahmen sollen Projekte von gemeinsamem beziehungsweise gegenseitigem Interesse gemäß dem Politikrahmen für die transeuropäischen Energienetze (TEN-E) unterstützen.

Das Fördervolumen übersteigt die ursprünglich veranschlagten 850 Mio. Euro und markiert zugleich die erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen der überarbeiteten TEN-E-Verordnung. Neben klassischen Stromnetzprojekten werden erstmals auch Wasserstoff- und Offshore-Stromnetzprojekte berücksichtigt.

730 Mio. Euro für Stromnetzprojekte 

Von den bereitgestellten Mitteln sind fast 750 Mio. Euro für acht Stromnetzprojekte vorgesehen. Mit 645 Mio. Euro erhält das Vorhaben „Energieinsel Bornholm“ Finanzhilfe für den Bau einer neuartigen hybriden Verbindungsleitung in der Ostsee, die Dänemark und Deutschland verbinden und 3 GW Offshore-Windparkkapazitäten integrieren soll. Ein weiteres Projekt, Danube InGrid – ein grenzüberschreitendes Vorhaben für intelligente Stromnetze zwischen Ungarn und der Slowakei – erhält fast 33 Mio. Euro für Bauarbeiten. Sechs weitere Projekte in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, der Slowakei und Spanien werden mit Finanzhilfen für unterstützende Studien gefördert.

250 Mio. Euro für die Entwicklung von Wasserstoffinfrastruktur 

Um die Dekarbonisierung der Industrie zu unterstützen, werden Finanzhilfen von über 250 Mio. EUR für 21 Entwicklungsstudien im Bereich Wasserstoffinfrastruktur bereitgestellt. Diese Maßnahmen sollen helfen, Investitionsrisiken in diesem entstehenden Markt zu mindern und den Rahmen der Wasserstoffpolitik zu ergänzen. Die Fördergelder richten sich an Projekte in 16 europäischen Ländern, darunter Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, unter anderem für das H2med-Projekt „BarMar“ zwischen Spanien und Frankreich sowie für Wasserstoffkorridore im Ostseeraum.

250 Mio. Euro für CO₂-Infrastrukturprojekte

Darüber hinaus werden mit 250 Mio. Euro der Bau von drei Vorhaben und die Finanzierung von neun Vorstudien für CO₂-Infrastrukturprojekte unterstützt. Für die Prinos-Speicheranlage in Nordgriechenland sind fast 120 Mio. EUR vorgesehen, während für die CO₂-Speicheranlage „L10“ auf dem niederländischen Festlandsockel 55 Mio. EUR und für die CO₂-Anlage von Norne in Dänemark knapp 12 Mio. EUR bewilligt werden. Diese Projekte sollen dazu beitragen, das in der Netto-Null-Industrie-Verordnung definierte Ziel einer jährlichen CO₂-Einspeicherleistung von 50 Mio. Tonnen bis 2030 zu erreichen.

„Connecting Europe“

Der Finanzierungsbeschluss basiert auf der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“ CEF aus dem Jahr 2024. Nach Bewertung der Anträge stimmten die Mitgliedstaaten dem Vorschlag der Kommission zu – eine Entscheidung, die am 28. Januar 2025 im CEF-Koordinierungsausschuss bestätigt wurde. In den kommenden Wochen wird die förmliche Annahme des Vergabebeschlusses erfolgen, wonach die Europäische Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) Finanzhilfevereinbarungen mit den Begünstigten aufsetzen wird. Die nächste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Bereich Energieinfrastruktur ist für 2025 geplant.

Quelle: Europäische Kommission 

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