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Zitierangaben: Vergabeblog.de vom 22/04/2025 Nr. 70945

SAP-Chef Klein fordert stärkere digitale Souveränität für Deutschland und Europa

Gastbeitrag in der FAZ betont Handlungsbedarf bei digitaler Infrastruktur

ITDer Vorstandsvorsitzende des Softwarekonzerns SAP, Christian Klein, hat sich in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zur Bedeutung digitaler Souveränität geäußert. Angesichts der aktuellen geopolitischen Umbrüche betonte Klein die Notwendigkeit, dass Deutschland und Europa politisch und wirtschaftlich unabhängiger agieren müssten – insbesondere im digitalen Bereich.

Klein begrüßte die in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung formulierten Pläne zur Stärkung der digitalen Souveränität. Er betonte, dass es dabei nicht um technologische Abschottung gehe, sondern darum, jederzeit eigenständig und sicher digitale Plattformen nutzen zu können. Insbesondere bei kritischer Infrastruktur müsse klar geregelt sein, wer Zugriff auf welche Daten habe und wie deren Sicherheit langfristig gewährleistet werde.

Investitionen in KI

Als wichtige Maßnahmen nannte der SAP-Chef Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Infrastrukturen sowie den Aufbau einer souveränen Cloud für die Verwaltung. Auch die geplante Gründung eines Digitalministeriums bewertete er positiv, mahnte jedoch an, dass dem politischen Willen auch konkrete Umsetzungsschritte folgen müssten.

Proprietäre Lösungen nicht abschreiben

Offene Softwarelösungen könnten laut Klein langfristig zu mehr Unabhängigkeit und Transparenz beitragen. Dennoch verwies er auf die Vorteile bewährter Standardsoftware, insbesondere in Bereichen wie Office-Anwendungen, die eine wichtige Rolle in einer souveränen digitalen Infrastruktur spielen könnten.

Bessere Rahmenbedingungen für Innovationen

Im Bereich Künstliche Intelligenz sprach sich Klein für einen innovationsfreundlichen Rechtsrahmen aus. Übermäßige Regulierungen dürften den technologischen Fortschritt nicht behindern. Stattdessen solle der europäische AI-Act auf nationaler Ebene bürokratiearm umgesetzt werden.

Voraussetzungen stimmen – nun kommt es auf die Umsetzung an

Abschließend betonte Klein, dass die Voraussetzungen für eine digitale Souveränität in Deutschland vorhanden seien – technologische Partner, Privatwirtschaft und Know-how stünden bereit. Entscheidend sei nun, dass die Politik den nötigen Rahmen schaffe, um die breite Digitalisierung voranzutreiben.


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