Das war unser Bau-Vergabetag 2025! Nach der Begrüßung durch Prof. Hermann Hill, Staatsminister a.D., und Marco Junk, Gründer und Geschäftsführer des DVNW, eröffnete Prof. Ralf Leinemann die Konferenz mit seiner Keynote „Whatever it takes“, und machte zahlreiche Reformvorschläge. Dabei sei der Bausektor von enormer Bedeutung. Er wies auf den sozialen Sprengstoff im Wohnungsmarkt hin, wo rasant steigende Kosten Wohnungserwerb oder Wohnungswechsel für die Mehrzahl der Menschen fast unmöglich mache. Dabei ist ein Großteil der Kostensteigerungen staatlich veranlasst. „Jeder sollte einmal im Leben ein Grundstück grundsteuerfrei erwerben können!„, so einer seiner Reformvorschläge, die große Zustimmung im vollbesetzen Saal fanden. Das Planen und Bauen will Leinemann zusammenführen, weshalb auch das Prinzip der Fachlosvergabe zu lockern sei, um 500 Zusatzmilliarden effizient in die Infrastruktur zu investieren.
Selten bestand dabei so große Einigkeit zwischen Bauwirtschaft, Kommunen und Beratern. Im hochkarätig besetzen Panel unter der Moderation von Prof. Hermann Hill, diskutierte er mit Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, René Hagemann, stellv. Hauptgeschäftsführer, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und Bernd Düsterdiek, Beigeordneter, Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB). Geld alleine wird es nicht richten, so der einhellige Tenor der Panelisten. Ohne eine zeitnahe Beschleunigung und Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und einer deutlichen Reduzierung von überbordenden Baustandards werde die „Bau- und Infrastrukturwende“ nicht zu schaffen sein. Pakleppa verwies etwa darauf, dass nur 15% der Zeit auf das tatsächliche Bauen ginge.
Ein Beispiel, wie schneller gebaut werden kann, lieferte sodann Tim Schwarz, Referatsleiter in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen des Landes Berlin, mit seinem Vortrag „Schneller-Bauen-Gesetz“, eines der wichtigsten Vorhaben des Berliner Senats in der aktuellen Legislaturperiode.
Wie sich der digitale Bauantrag im Rahmen des EfA-Prinzips („Einer für Alle“) des Online-Zugangsgesetzes erfolgreich nachnutzen lässt – ein Schlüsselprojekt der Verwaltungsdigitalisierung – stellte Eckhard Riege, Berater für digitale Verwaltungstransformation, vor.
Aber auch der Beschaffungsalltag kam beim Bau-Vergabetag nicht zu kurz: In sechs Praxisworkshops von der „Sanierung im laufenden Betrieb“ über die Ausschreibung von Holzbauprojekten bis zu „alternativen Beschaffungsmodellen“ wurde alles geboten, was die Bau-Vergabe aktuell umtreibt.
Wir bedanken uns bei unseren Referenten und Workshopausrichtern, LEINEMANN PARTNER RECHTSANWÄLTE, Kapellmann und Partner Rechtsanwaelte mbB, DOMBERT Rechtsanwälte Part mbB, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) und sh+ GmbH für die Mitwirkung und Unterstützung!
Und wer mag: 4. Juni findet unser IT-Vergabetag in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt: https://it-vergabetag.de/
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