“Mit diesem neuen Leitfaden erhalten die Behörden ein Instrument, das ihnen bei der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen in sozial verantwortlicher Weise im Einklang mit den EU-Vorschriften helfen soll.” – so die EU-Kommission über ihr druckfrisches Werk. Der Leitfaden enthält praktische Beispiele zu vielen verschiedenen sozialen Aspekten wie z. B. Förderung der Chancengleichheit und gleicher Beschäftigungsmöglichkeiten, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, soziale Integration schutzbedürftiger Personen, etwa von Menschen mit Behinderungen, Einhaltung der Bestimmungen der grundlegenden ILO-Übereinkommen usw.
Darüber hinaus wird in dem Leitfaden hervorgehoben, welchen Beitrag das öffentliche Beschaffungswesen in der EU angesichts eines geschätztes Gesamtvolumens von 17 % des Bruttoinlandsprodukt leisten kann. “Das öffentliche Beschaffungswesen kann dazu beitragen, am Markt eine Verhaltensänderung hin zu stärkerem sozialen Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit herbeizuführen, ohne Wettbewerb und Transparenz zu gefährden.”, so die Kommission.
Im Leitfaden wird das breite Spektrum der in den EU-Beschaffungsvorschriften vorgesehenen Möglichkeiten erläutert, wie in den verschiedenen Phasen der Auftragsvergabe soziale Aspekte berücksichtigt werden können. So soll es den Vergabestellen ermöglicht werden, bei ihren Entscheidungen soziale Aspekte stärker zu berücksichtigen und gleichzeitig die Gleichbehandlung aller interessierten Bieter in der EU und eine effiziente Verwendung öffentlicher Mittel zu gewährleisten. Dazu sind in den Leitfaden wesentliche Beiträge der Behörden in den Mitgliedstaaten, der Sozialpartner, NRO und weiterer Interessenträger eingeflossen.
Den Leitfaden “Buying Social: a guide on taking account of social considerations in public procurement“ können Sie in deutscher Sprache kostenlos als PDF unter diesem Link herunterladen.
Interessantes und wichtiges Thema. Nachholbedarf sieht ja auch der Direktor des Beschaffungsamtes. Siehe: http://ne-na.de/vergaberecht-staat-muss-berpr-fbarkeit-von-sozialen-und-kologischen-kriterien-sicherstellen/