Wie hoch ist das jährliche Auftragsvolumen von Bund, Ländern und Gemeinden? Die Zahlen, die man dazu liest, bewegen sich irgendwo zwischen 200 und 300 Milliarden Euro, denn so genau weiß es keiner. Oft zitiert in diesem Zusammenhang die Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie „Impulse für Innovationen im öffentlichen Beschaffungswesen“ aus dem Jahr 2006 (PDF-Download), die hierfür 260 Milliarden Euro, d.h. rund 12 % des Bruttoinlandsproduktes ausweist. Um hier endlich Klarheit zu schaffen, hat das Ministerium zu dieser Frage nun eine eigene Studie aufgelegt.
Der Name der Untersuchung: “Statistische Daten im öffentlichen Beschaffungswesen”. Dabei soll auch ermittelt werden, in welchen Wertsegmenten welche Anzahl von Aufträgen vergeben wird und mit welchem Vergabeverfahren. Anlass der Studie ist die im Koalitionsvertrag vereinbarte, abermalige Revision des Vergaberechts, die auch einen “wirksamen Rechtschutz bei Unterschwellenvergaben” vorsieht. Eigentlich hatte man dazu bereits für Ende letzten Jahres einen Referentenentwurf aus dem Ministerium erwartet, der nach wie vor auf sich warten lässt.
Auch deshalb, weil für eine zielgerichtete Reform des Vergaberechts umfassendes Datenmaterial fehlt. Denn eine solche Reform kann nur auf einem soliden Fundament erfolgen, will man ihre Folgen realistisch bewerten. Und eben dieses Datenmaterial soll die neue Studie nun erheben und auswerten.
Durchgeführt wird die aufwändige Untersuchung von einer Bietergemeinschaft, bestehend aus der Ramboll Management Consulting GmbH und der subreport Verlag Schawe GmbH. Subreport mit Sitz in Köln ist einer der führenden Marktplätze für öffentliche Aufträge, Ramboll Management Consulting ein Beratungsunternehmen dänischen Ursprungs, dass in mehr als 80 Prozent seiner Projekte die öffentliche Hand berät. Ihr gemeinsamer Auftrag ist nun die Ermittlung einer Vielzahl von Daten der Jahre 2008 bis 2010: Vom jährlichen Beschaffungsvolumen über Anzahl und Volumina der vergebenen Aufträge nach Wertsegmenten bis hin zur Differenzierung der Informationen nach Auftraggebern und Verfahrensarten.
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