Der Freistaat Sachsen hat im vergangenen Jahr rund 328.000 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von nahezu 984 Millionen Euro vergeben. Das waren rund 41.000 Aufträge im Wert von rund 78 Millionen mehr als 2008, wie aus dem nun vorgelegten „Vergabebericht 2009“ hevorgeht. Interssant: Bei den Bauaufträgen gingen mehr als 90 Prozent an Unternehmen in Sachsen, bei Lieferaufträgen waren es 62 Prozent.
Um nicht falsch verstanden zu werden – vielleicht liegen die sächsischen Unternehmen einfach eine Nasenlänge vorn: „Insgesamt 65 Prozent der Aufträge und des Volumens blieben in Sachsen“, so Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) bei der Vorstellung des Vergabeberichtes 2009 am 22. Juni im Kabinett. „Damit hat der Freistaat nicht unwesentlich zum Wirtschaftswachstum und zum Erhalt von Arbeitsplätzen im Krisenjahr beigetragen.“
Vielleicht lag es aber auch an den vergaberechtlichen Erleichterungen des Konjunkturprogramms: Dienst- und Lieferleistungen bis zu 100.000 Euro können noch bis Ende 2010 beschränkt ausgeschrieben oder freihändig vergeben werden. Bauleistungen können bis zu 1 Million Euro beschränkt ausgeschrieben und bis zu 100.000 Euro freihändig vergeben werden. Ausweislich des Berichts sind durch diese Erleichterungen Öffentlichen Ausschreibungen „erwartungsgemäß“ zurückgegangen, Beschränkten Ausschreibungen und Freihändigen Vergaben haben zugenommen.
Mit dem Vergabebericht 2009 legt die Staatsregierung dem Sächsischen Landtag nun bereits den 7. Bericht zu den Auftragsvergaben der staatlichen Stellen Sachsens vor. Nicht erfasst sind die Auftragsvergaben der Kommunen und Aufträge, die europaweit ausgeschrieben werden mussten.
Nach Weiterleitung an den Sächsischen Landtag wird der Vergabebericht 2009 unter www.smwa.sachsen.de eingestellt.
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