Die von der EU-Kommission neu einberufene, nach eigenen Angaben “informelle Sachverständigengruppe” zu eVergabe steht. Sie umfasst 20 Personen aus verschiedenen EU-Staaten. Aus Deutschland dabei: Margarete Charlotte Donovang-Kuhlisch (IBM), Marc Christopher Schmidt (Beschaffungsamt des BMI) und Carsten Prokop (Vergabe24).
Die Gruppe ist Teil einer Reihe von Maßnahmen, mit der die Kommission – wieder einmal – der nach wie vor kränkelnden eVergabe unter die Arme greifen will. Sie vereint Sachverständige zu den Bereichen Technik wie zu politischen Strategien der eVergabe. Bis Ende 2012 soll sie eine Blaupause “für ein optimales eVergabe-System” ausarbeiten, in dem sie Funktionsanforderungen “für nach einheitlichen Grundsätzen gestaltete eVergabelösungen” ausarbeitet. Damit soll nicht zuletzt die nach wie vor bestehende Interoperabilität zwischen den verschiedenen eVergabelösungen überwunden werden.
Teilnehmer Marc Christopher Schmidt, Projektleilter des deutschen Projekts xVergabe unter Federführung des Beschaffungsamtes des BMI, kann EU-weit die einzig wirklich interoperablen Lösungsansätze für die eVergabe vorweisen. Das Projekt, bei dem am 7.12.2011 wichtige Meilensteine verabschiedet wurden, wird also sicherlich eine gute Referenz abgeben können.
Die Gruppe wird bereits am 12. und 13. Januar zum ersten Mal in Brüssel zusammen kommen.
Thema im Deutschen Vergabenetzwerk (DVNW) diskutieren.
Marco Junk
Der Jurist Marco Junk gründete im Jahr 2007 den Vergabeblog und 2010 gemeinsam mit Dipl.-Kaufmann Martin Mündlein das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW). Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und war danach als Bereichsleiter Vergaberecht beim Digitalverband bitkom tätig. Im Jahr 2011 leitete er die Online-Redaktion des Verlags C.H. Beck. Von 2012 bis 10/2014 war er Mitglied der Geschäftsleitung des bitkom und danach bis 10/2021 Geschäftsführer des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Seit 2022 ist Marco Junk zudem als Leiter Regierungsbeziehungen für Eviden tätig. Seine Beiträge geben ausschließlich seine persönliche Meinung wieder.
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