Die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) beim Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern (Foto) ist „Leuchtturmprojekt 2013 der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie“. Der Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung würdigt mit der Ernennung Regierungsprojekte, die Ziele und Methoden der Nachhaltigkeit umsetzen.
„Wir freuen uns, dass damit nicht nur die hervorragende Arbeit der Kompetenzstelle ausgezeichnet wird, sondern auch Aspekte der nachhaltigen Beschaffung weiter in den Fokus des öffentlichen Interesses rücken“, erklärt Klaus-Peter Tiedtke, Direktor des Beschaffungsamtes des BMI (Interview im Vergabeblog). Der Staatssekretärsausschuss erkennt mit dieser Auszeichnung vor allem die vorbildliche ebenenübergreifende Arbeit der KNB an, die sich an Bund, Länder und Kommunen gleichermaßen richtet – ein Novum in der Bundesrepublik.
Das Ziel: Nachhaltiger öffentlicher Einkauf
Das Beschaffungsamt des BMI ist seit dem 21.10.2011 Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung. Primäre Aufgabe der KNB ist es, Vergabestellen von Bund, Ländern und Kommunen gezielt zu einem nachhaltigen öffentlichen Einkauf zu informieren und zu schulen. Das geschieht unter anderem durch fachkundige Hilfe per Telefonhotline oder E-Mail, aber auch durch maßgeschneiderte Beratungen vor Ort.
Darüber hinaus sind die Experten der Kompetenzstelle in zahlreichen Gremien vertreten, die sich mit Themen rund um die Nachhaltigkeit beschäftigen. Beispielsweise arbeitet das Beschaffungsamt in der „Expertengruppe Elektromobilität“ der „Allianz für Nachhaltige Beschaffung“ mit. Diese entwickelt unter anderem einen Praxisleitfaden für Bundes- und Länderbehörden sowie die Kommunen als nutzerorientierte Hilfestellung bei der Beschaffung von Elektromobilität.
Zudem soll durch die Kompetenzstelle auch der Informationsaustausch über die Grenzen der örtlichen Zuständigkeit von Ländern und Kommunen hinweg gefördert werden. Langfristiges Ziel ist es, ein Expertennetzwerk zum Thema nachhaltiger öffentlicher Einkauf aufzubauen; daher gehören auch Nichtregierungsorganisationen und potentielle Bieter aus der Wirtschaft zu den Gesprächspartnern.
Momentan sind nachhaltige Kriterien immer noch schwer in der Praxis umzusetzen, zu groß ist derzeit noch vielfach das Spannungsfeld zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien. Angesichts der immensen Machtmacht des öffentlichen Einkaufs – schätzungsweise 13 Prozent des gesamten Bruttoinlandproduktes – liegt darin aber ein großes Potential, die Dinge zu ändern. Alleine das Beschaffungsamt kauft jährlich Produkte und Dienstleistungen in Höhe von mehr als 1 Mrd. Euro ein. Deshalb hat sich die zentrale Einkaufsstelle des BMI auf die Fahne geschrieben, mit gutem Beispiel voranzugehen und möglichst nachhaltig produzierte Waren einzukaufen.
Quelle: Beschaffungsamt des BMI
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