Bislang existiert keine übergreifende, deutschlandweite Statistik der öffentlichen Beschaffung. Lediglich für den Oberschwellenbereich – aufgrund der (noch geltenden) EU-RL 2004/17/EG und 2004/18/EG – sowie für Vergaben im Bereich Sicherheit und Verteidigung – aufgrund der EU-RL 2009/81/EG – werden bestimmte Daten erfasst und an die EU-Kommission gemeldet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat daher nun einen Auftrag zur Entwicklung einer elektronischen Vergabestatistik vergeben.
Unter- als auch der Oberschwellenbereich
Diese soll die Erfassung und Auswertung valider Daten zum öffentlichen Einkauf in Deutschland gewährleisten. Berücksichtigt werden sollen sowohl der Unter- als auch der Oberschwellenbereich. An Beschaffungsdaten sollen z.B. erfasst und ausgewertet werden können: Art des Vergabeverfahrens, Vergabevolumen, Rahmenvertrag Ja/Nein?, Berücksichtigung von Gütesiegeln und Zertifikaten zum Nachweis bestimmter Produkt- bzw. Dienstleistungseigenschaften.
Ziel ist eine Analyse der Ist-Situation betreffend die Erfassung und Auswertung von Daten zum öffentlichen Einkauf in Deutschland, eine entsprechende Erhebung in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die Ausarbeitung eines theoretischen Modells für die Erfassung und Auswertung von Vergabedaten.
Mittelfristig: Softwarelösung
Der nun vergebende Auftrag umfasst auch die konzeptionelle Grundlegung eines entsprechenden elektronischen Werkzeuges. Die Entwicklung der erforderlichen Softwarelösung ist jedoch nicht Gegenstand. Allerdings wird vom Auftragnehmer erwartet, dass er bei der – im Rahmen eines weiteren Dienstleistungsauftrags vorgesehenen – Erarbeitung des elektronischen Werkzeugs beratend mitwirkt.
Der Zuschlag entfiel auf Kienbaum Management, Berlin.
Kienbaum hat heute am 16.12.14 einen ersten Zwischenbericht vorgelegt !