Die Landesregierung richtet ein Kompetenzzentrum Breitband am Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) ein, mit dem der Ausbau des schnellen Internets noch stärker vorangebracht wird.
Die grün-rote Landesregierung möchte die Chancen der Digitalisierung für Baden-Württemberg konsequent nutzen und unterstützt mit ihrer Breitbandinitiative II die für den Breitbandausbau zuständigen Kommunen und Landkreise – dort, wo der Markt versagt.
„Das Internet und die Digitalisierung verändern unseren privaten und beruflichen Alltag rasant. Deshalb müssen wir mit moderner Technik neue und flexible Formen der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens ermöglichen. Leistungsfähige Breitbandnetze, über die auch große Datenmengen schnell übertragen werden, sind hierzu die Basis. Sie sind gleichzeitig ein immer wichtigerer Standortfaktor für Haushalte wie für Unternehmen. Deshalb investiert die grün-rote Landesregierung in die landesweite Breitbandversorgung und in den Aufbau von Hoch- und Höchstleistungsnetzen. Nach rund drei Jahren Breitbandinitiative II können wir eine sehr positive Zwischenbilanz ziehen: Über drei Viertel aller Landkreise sind bereits in die Breitband-Planung eingestiegen oder haben Planungsaufträge in Arbeit. Wir sind damit auf einem sehr guten Weg, eine möglichst flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet im Land zu etablieren. Um dem Ausbau des schnellen Internet einen zusätzlichen Schub zu verleihen, wollen wir außerdem ein neues Breitbandkompetenzzentrum aufbauen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, anlässlich der Veranstaltung „Digital in der Fläche – die neue Breitbandinitiative II Baden-Württemberg“.
Landesregierung will neues Breitbandkompetenzzentrum einrichten
Der Minister betonte, dass die Landesregierung den Breitbandausbau noch stärker fördere. „Wir haben die Mittel ab 2015 verdreifacht – von 11,7 auf 31,7 Millionen Euro jährlich“, sagte Bonde. Die finanzielle Stärkung durch das Land solle nun auch mit einer personellen Stärkung unterlegt werden. „Wir wollen ein neu geschaffenes Kompetenzzentrum Breitband am Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) einrichten, mit dem wir den Ausbau des schnellen Internet noch stärker voranbringen wollen. Im Nachtragshaushalt sind – vorbehaltlich der Zustimmung durch den Landtag – sieben neue Stellen am LGL für den Breitbandausbau vorgesehen. So soll am LGL eine neue Beratungsstruktur für Kommunen entstehen. Das Kompetenzteam wird den Kommunen mit Rat und Tat zur Seite stehen und Abwicklungsprozesse beschleunigen“, sagte der Minister.
Überarbeitete Förderrichtlinie liegt EU-Kommission zur Genehmigung vor
Das Land dürfe nur innerhalb eines engen rechtlichen Rahmens tätig werden, den das EU-Beihilferecht vorgebe. Derzeit liege die überarbeitete Förderrichtlinie der Europäischen Kommission zur Genehmigung vor. Bei der Fortschreibung der Fördermöglichkeiten stehe eine zukunftsfähige Infrastruktur noch stärker im Fokus. So seien Mindestbandbreiten von mindestens 50 Mbit/s festgeschrieben, unterhalb dieser grundsätzlich keine Förderung mehr ausgereicht werde, so der Minister weiter. Neben ganz neuen Fördermöglichkeiten werde es auch verwaltungstechnische Vereinfachungen zur Beschleunigung der Verfahren geben. Insgesamt werde durch die kommende Fördervorschrift der Breitbandausbau im Land optimiert, sagte Bonde abschließend.
Breitbandinitiative II
Mit der Breitbandinitiative II hat die baden-württembergische Landesregierung im Mai 2012 den Grundstein für den weiteren Ausbau der landesweiten Breitbandversorgung gelegt und damit eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen. Da die Datenmengen stetig steigen, fördert die grün-rote Landesregierung den Aufbau von Hoch- und Höchstleistungsnetzen. Das Ziel ist, die Kommunen und Landkreise dabei zu unterstützen, stufenweise Kabelschutzrohre und Glasfaserkabel zu verlegen, um die Zukunftstechnik Glasfaser schon heute möglichst nahe bis zum Endnutzer zu bringen. Auch alternative Verlegetechniken wie im Abwasserkanal werden gefördert.
Das EU-Wettbewerbsrecht setzt einen strengen Rahmen für staatliche Beihilfen. Die Landesregierung unterstützt mit der Breitbandinitiative II die Kommunen, um in einem teilweise schwierigen Marktumfeld den flächendeckenden Netzausbau zu forcieren. Hierfür hat die Landesregierung im Doppelhaushalt 2015/16 31,7 Millionen Euro jährlich für die Förderung des Breitbandausbaus vorgesehen.
Nach Angaben des TÜV Rheinland haben 99 Prozent der Haushalte Baden-Württembergs eine Grundversorgung von mindestens zwei Megabit pro Sekunde. 69 Prozent der Haushalte haben die Möglichkeit, Hochgeschwindigkeitsnetze mit 50 Megabit pro Sekunde oder mehr zu nutzen.
Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg
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