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Stimmung im Berliner Straßen- und Tiefbau verbessert

Die Stimmung am Bau in Berlin und Brandenburg befindet sich in einem Allzeithoch: 93 Prozent der Unternehmer bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend, nur knapp sechs Prozent sind mit ihr derzeit nicht zufrieden. Das ist das zentrale Ergebnis des halbjährlichen Bauklimaindexes der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg, den der mitgliederstärkste Bauverband der Region heute vorgestellt hat.

Signifikant verbessert hat sich vor allem die Stimmung der Straßen- und Tiefbauer in Berlin: 40 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen die aktuelle Geschäftslage als gut, kein einziger Unternehmer befand die Situation als schlecht. Damit haben sich die Werte des Vorjahres um 180 Grad gedreht: Im September 2014 beantworteten noch gut 22 Prozent der Berliner Straßen- und Tiefbauunternehmen die Frage nach der Geschäftslage mit „schlecht“, wohingegen keiner der Situation etwas Gutes abgewinnen konnte.

Reinhold Dellmann, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau, kommentiert: „Die Konjunktur-Einschätzung der Straßen- und Tiefbauunternehmer in Berlin hat sich extrem verbessert. Offenbar färbt die gute Lage im Wohnungsbau langsam auch auf die Straßen-, Tief- und Rohrleitungsbauer ab. Es bleibt allerdings viel zu tun: Um der Auftragslage unter die Arme zu greifen, brauchen wir einen starken öffentlichen Auftraggeber, der mit mehr qualifiziertem Personal die bereitgestellten Mittel auch tatsächlich verbaut.“

Auch der Bau-Arbeitsmarkt spiegelt die gute Lage am Bau wider. Reinhold Dellmann weiter: „Es gibt kaum noch Unternehmen, die Arbeitskräfte in Größenordnungen entlassen. Allerdings werden auch nur wenig neue Arbeitskräfte eingestellt, denn der Arbeitsmarkt am Bau ist so gut wie leergefegt. Qualifizierte Fachkräfte sind gefragter denn je. Jeder, der sich entscheidet, am Bau zu arbeiten, hat quasi eine Jobgarantie für die nächsten 10, 20 Jahre.“

Berlin: Zufriedenheit im Straßen-, Tief- und Ausbau gestiegen
In Berlin ist vor allem die Zufriedenheit der Straßen- und Tiefbauer gestiegen: 40 Prozent der Unternehmer bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut, 60 Prozent immerhin noch als befriedigend. Für kein einziges Unternehmen stellt sich laut Umfrage der FG Bau die Situation als unbefriedigend dar. Dementsprechend sieht auch die Umsatzerwartung bis Jahresende aus: 40 Prozent der Unternehmer rechnet mit einem Anstieg in den letzten Monaten des Jahres 2016, während die Hälfte mit einer Umsatzstagnation rechnet. Sehr zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage sind auch die Ausbaugewerke: 79 Prozent der Befragten schätzt die aktuelle konjunkturelle Lage als gut ein, rund 11 Prozent als befriedigend. Mit einem Umsatzanstieg rechnen demnach auch 63 Prozent der befragten Unternehmer aus diesem Bereich. Die Hochbau-Unternehmen äußerten sich ebenfalls positiv in Bezug auf die Geschäftslage, mehr Umsatz erwarten mit 40 Prozent der Befragten allerdings 10 Prozent weniger als noch im Vorjahr.

Brandenburg: Positive Grundstimmung, aber verhaltener als im Vorjahr
In Brandenburg werten ebenfalls die meisten der befragten Unternehmer – 48 Prozent – die aktuelle Konjunkturlage als gut, ein Rückgang von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Verbessert hat sich hier vor allem die Situation der Ausbau-Gewerke: Drei Viertel der Befragten aus diesem Bereich gab an, mit der derzeitigen Lage sehr zufrieden zu sein, ein Plus von nahezu 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ebenfalls 75 Prozent der Befragten rechnen mit einem Umsatzanstieg bis zum Jahresende. Etwas zurückhaltender zeigten sich die Unternehmen im Bereich Hochbau: Zwar äußerten sich 57 Prozent nach wie vor als sehr zufrieden mit der aktuellen Konjunkturlage. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist das allerdings ein Rückgang von 13 Prozentpunkten. Auch mit einem steigenden Umsatz bis Jahresende rechnen 44 Prozent und damit 13 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Für die Straßen- und Tiefbauer stellt sich die Geschäftslage nahezu unverändert dar.

Die Fachgemeinschaft Bau führt zweimal jährlich eine Konjunkturumfrage unter ihren knapp 900 Mitgliedsunternehmen in Berlin und Brandenburg durch. Der sogenannte „Bauklimaindex“ gibt Auskunft zur Geschäftslage, Umsatzsituation und -erwartung der mittelständischen Bauwirtschaft in der Region. Rund ein Drittel der vertretenen Unternehmen hat sich am aktuellen Bauklimaindex der FG Bau beteiligt, die Umfrage ist damit repräsentativ.

Quelle: Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V.

Hinweis der Redaktion
Am 16.02.2017 findet in Berlin der 1. Bau-Vergabetag 2017 statt, eine Fachtagung des DVNW rund um die Vergabe von Bau- und Planungsleistungen. Für weitere Informationen und zur Anmeldung klicken Sie bitte hier.

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