Die Auftragsberatungsstellen der Länder haben am 3. März ihre Tätigkeitsstatistik für 2016 vorgelegt.
Die aktuelle Statistik zeigt: nie war mehr zu tun als im letzten Jahr! „Der Gesetzgeber sorgt dafür, dass uns die Arbeit nicht ausgeht. Allein der enorm gestiegene Bedarf an Schulungen zum neuen EU-Vergaberecht hat die Kollegen in den Auftragsberatungsstellen vor allem in der ersten Jahreshälfte 2016 ins Schwitzen gebracht. Insgesamt wurden ca. 70 Schulungen mehr als 2015 durchgeführt! Hinzu kamen die Erstberatungen per Telefon und Email – zuweilen hätte man meinen können, Fluten brächen über einen herein“, so Rechtsanwältin Anja Theurer, Sprecherin der Ständigen Konferenz der Auftragsberatungsstellen in Deutschland.
„Das neue EU-Vergaberecht mag in mancherlei Hinsicht Verbesserungen bzw. Erleichterungen gebracht haben. Einfacher handhabbar ist es jedenfalls nicht geworden. Viele Beschaffer trauen sich zwischenzeitlich nicht mehr, ein EU-Verfahren von A bis Z alleine durchzuführen. Das bekommen auch wir bei den Auftragsberatungsstellen zu spüren.“, so Theurer weiter.
Für die Unternehmen sei die EU-Vergaberechtsreform insbesondere in Sachen eVergabe und elektronische Angebote ein Thema gewesen. Die Auftragsberatungsstellen hätten Bietern im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Wenn dann ab dem 18. April dieses Jahres zahlreiche Vergabestellen bei EU-Vergaben nur noch elektronische Angebote zulassen dürften, würden die Bedeutung des Themas und damit auch das Beratungsaufkommen noch einmal steigen. Unternehmen, die hier noch keine Expertise hätten, sollten sich rechtzeitig an ihre Auftragsberatungsstelle wenden, so Theurer abschließend.
Quelle: Ständige Konferenz der Auftragsberatungsstellen (STKA)
Anm. d. Red.: Frau RAin Anja Theurer ist Mitglied im Beirat des Deutschen Vergabenetzwerks (DVNW). Lesen Sie hier das Interview mit ihr auf Vergabeblog.de.
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