Die Ergebnisse der zweiten und vorletzten Ausschreibung 2017 für Windenergie an Land stehen inzwischen fest. Eine erste regionale Auswertung zeigt, welche Bundesländer bisher profitieren und welche zu den größten Verlierern zählen.
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hatte im letzten Ausschreibungsverfahren für 2017 insgesamt 67 Geboten mit einem Gebotsumfang von 1.013 Megawatt (MW) einen Zuschlag erteilt. Zusammen mit der ersten Runde im Frühjahr 2017 (70 Projekte) mit einem Volumen von 807 MW sind im Jahr 2017 bisher 137 Windprojekte mit rd. 1.800 MW Windkraftleistung bezuschlagt worden. Eine dritte Runde steht noch aus (siehe auch hier).
Zwar liegen die detaillierten Projekt-Auswertungen nach installierter Leistung der BNetzA für die zweite Runde noch nicht vor. Allerdings zeigt bereits eine erste Projektauswertung, dass bisher nur einige wenige Bundesländer profitieren. In den ersten beiden Runden im Mai sowie im August haben vor allem eingereichte Projekte in Brandenburg und Niedersachsen einen Zuschlag erhalten (jeweils 35 bezuschlagte Projekte). Von den insgesamt 137 Zuschlägen in beiden Ausschreibungsrunden entfielen auf diese beiden Bundesländer alleine 70 Projekte und damit mehr als die Hälfte. In der zweiten Ausschreibungsrunde (August 2017) wurden vorrangig Projekte in ostdeutschen Bundesländern bezuschlagt. Brandenburg hat mit 22 Zuschlägen die Nase vorn, gefolgt von Niedersachsen (17 Zuschläge), Mecklenburg-Vorpommern (9 Zuschläge) und Thüringen (6 Zuschläge).
Zwei Flächenbundesländer sind in beiden Ausschreibungsrunden ohne einen einzigen Zuschlag geblieben: Baden-Württemberg und das Saarland. Abgeschlagen ist zudem das Bundesland Bayern mit zwei Projekten (21,4 MW) aus der ersten Runde und einem einzigen Projektzuschlag in der zweiten Ausschreibungsrunde. Auch Rheinland-Pfalz mit zwei Projekten (29,4 MW) aus der ersten Runde sowie einem einzigen Projekt in Runde 2 ist am Ende des Bundesland-Rankings zu finden. Nicht viel besser ist die Situation in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Sachsen ging in der ersten Runde leer aus, in der zweiten Runde sind drei Projekte erfolgreich. Auf Sachsen-Anhalt entfällt ein Projekt aus Runde eins mit 16,8 MW und drei Projekte in Runde zwei. Eines der Projekte in Runde zwei vom August 2017 entfällt auf die deutsche Tochter des österreichischen Projektplaners WEB Windenergie AG. Es handelt sich um ein Repowering-Projekt, bei dem zwölf Altanlagen zurückgebaut und durch sechs moderne Turbinen mit einer Leistung von insgesamt 21,6 MW ersetzt werden.
Nach den ersten zwei Ausschreibungsrunden im Mai und im August folgt im November die dritte und letzte Ausschreibung für Windenergie an Land 2017. Das Ausschreibungsvolumen umfasst laut der BNetzA Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1.000 MW.
Quelle: Windbranche.de
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