„Die Empfehlungen der Reformkommission Bau von Großprojekten müssen in dieser Legislaturperiode so schnell wie möglich umgesetzt werden. Dies ist eine der wichtigsten Aufgaben der künftigen Bundesregierung.“ Dies fordert der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Dipl.-Ing. Peter Hübner angesichts der Diskussion über Termin- und Kostenüberschreitungen bei öffentlichen Großprojekten. Was bei Großprojekten „schief“ laufe, sei lange genug diskutiert worden.
Als Ursachen seien vor allem politisch motivierte Kostenschätzungen, unklare Bauherrenwünsche, unausgereifte Planungen, fehlende Risikovorsorge, aber auch die unzureichende Abstimmung von Planung und Bau identifiziert worden. Der Ursachenanalyse, die die Reformkommission in der letzten Legislaturperiode geliefert habe, müssten in der neuen Legislaturperiode endlich Taten folgen.
Mit ihren 10 Empfehlungen habe die Reformkommission Bau von Großprojekten den Weg der Reform gewiesen, erläutert Hübner. Was öffentliche Auftraggeber, Planer und Bauindustrie dringend bräuchten, sei eine bessere Abstimmung von Planen und Bauen. Die Bauindustrie spreche sich deshalb schon seit langem für die Erprobung von Partnerschaftsmodellen aus, über die die Baukompetenz früher in den Planungsprozess eingebunden werden könnte. Darüber hinaus gehe an einer besseren Erfassung und Bewertung von Risiken kein Weg vorbei; die Bauindustrie plädiere hier darüber hinaus auch für eine bessere finanzielle Risikovorsorge durch Risikobudgets. Wichtig sei aber auch, dass die verschiedenen Baubeteiligten künftig auf einer gemeinsamen digitalen Plattform besser zusammenarbeiten, z. B. um Widersprüche in den Planungen frühzeitiger aufdecken zu können. Mit der Verabschiedung eines Stufenplans für die Einführung von Building Information Modeling (BIM) für den Bereich der Infrastruktur habe das BMVI auf Initiative der Reformkommission erste Schritte unternommen. Jetzt müssten einheitliche Standards entwickelt werden, damit Building Information Modeling ab 2020 für alle Infrastrukturprojekte verbindlich eingeführt werden kann.
Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
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