Die deutschen Bieter Thyssenkrupp Marine Systems und Lürssen sind aus dem Vergabeverfahren zum Bau des neuen Mehrzweckkampfschiffs ausgeschieden, wie u.a. Spiegel-Online und das Handelsblatt berichten.
Im Spiel um den Milliardenauftrag in Höhe von rund 3,5 Milliarden Euro sind somit nur noch die Werften German Naval Yards (GNY) und die niederländische Damen Shipyards. Mit dem Auftrag will die Bundeswehr insgesamt vier Kampfschiffe des genannten Typs – mit Kaufoption für zwei weitere – beschaffen.
Weder das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) noch das Bundesverteidigungsministerium haben sich bislang zu dem Ausschluss bzw. den Gründen für diesen geäußert. Mehr hat offenbar das Handelsblatt in Erfahrung gebracht. Dort heißt es, das Verteidigungsministerium habe unter anderem anderem Defizite bei der IT-Sicherheit in dem Angebot festgestellt. Zudem würde das Angebot des Konsortiums mit einem Volumen von rund vier Milliarden Euro den vorgegebenen Preisrahmen sprengen. Das Konsortium hat zwischenzeitlich angekündigt, die Begründung für den Ausschluss aus dem Verfahren sorgfältig zu prüfen.
Kritisiert wurde die Entscheidung aus dem Verteidigungsministerium unterdessen von der Gewerkschaft IG Metall. So forderte Meinhard Geiken, Leiter des Bezirks Küste bei der IG Metall, das Vergabeverfahren mit Blick auf den kürzlich geschlossenen Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD auszusetzen, auch und nicht zuletzt, um deutsche Arbeitsplätze zu sichern. Im GoKo-Vertrag war der Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie eingestuft worden (S. 58, abrufbar hier im Mitgliederbereich des DVNW).
Quellen: Spiegel-Online, Handelsblatt
Anm. d. Red.: Mehr zum Thema finden Sie auch hier im Branchenblog augengeradeaus.net.
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