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Zitierangaben: Vergabeblog.de vom 24/10/2022 Nr. 51349

Rund 53 Mrd. EUR: Erster Bericht zur Vergabe öffentlicher Aufträge

Cover BerichtErstmals wurden jetzt statistische Daten zur Vergabe öffentlicher Aufträge aus der neuen, vollelektronischen Vergabestatistik in Form eines Berichts vorgelegt. In rund 87.000 Vergaben haben Bund, Ländern und Kommunen von Januar bis Ende Juni 2021 knapp 53 Mrd. Euro investiert.

Im Oktober 2020 startete die Erhebung von Vergabestatistikdaten durch das Statistische Bundesamt auf Grundlage der Vergabestatistikverordnung. Seither sind deutschlandweit alle öffentlichen Auftraggeber, Sektorenauftraggeber und Konzessionsgeber verpflichtet, die Vergabe eines öffentlichen Auftrags oder einer Konzession an die Vergabestatistik zu melden.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist Auftraggeber der Vergabestatistik – die Datengrundlage liefern jedoch alle öffentlichen Stellen und öffentlichen Unternehmen aus Bund, Ländern und Kommunen.

In einem ersten Schritt wurden die Daten für das erste Halbjahr 2021 vom Statistischen Bundesamt erhoben, aufbereitet und eingehend ausgewertet. Auf dieser Grundlage hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Ergebnisse in Form eines Halbjahresberichts auf seiner Website veröffentlicht (s.o.).


Foto: Simon Ritter

„Es war ein wichtiges Anliegen der Vergaberechtsmodernisierung im Jahr 2016, eine grundlegende Statistik über die Beschaffungstätigkeit in Deutschland aufzubauen. Ich freue mich, dass nun der erste Halbjahresbericht vorliegt. Weitere Berichte werden folgen. Die Vergabestatistik leistet damit einen wertvollen Beitrag zu evidenzbasierter Wirtschaftspolitik für das strategisch und gesamtwirtschaftlich so wichtige Feld der öffentlichen Beschaffung.“

Sven Giegold, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

In dem Bericht finden sich ausgewertete erste Kenngrößen zu wesentlichen Beschaffungsaspekten in Deutschland. Beispielsweise werden die Anzahl der Vergaben und das Beschaffungsvolumen dargestellt. Danach wurde von Januar bis Ende Juni 2021 von Bund, Ländern und Kommunen in rund 87.000 Vergaben insgesamt ein Beschaffungsvolumen von knapp 53 Mrd. Euro investiert.

Daneben wird in dem Bericht auch die Verteilung der Aufträge und Volumina zwischen Bund, Ländern und Kommunen und zwischen den verschiedenen Leistungsarten Bauen, Lieferungen und Dienstleistungen aufgeschlüsselt. Zudem geht aus dem Bericht hervor, wie die Verteilung von Vergaben oberhalb der Schwellenwerte für EU-weite Ausschreibungen zu nationalen Vergaben unterhalb dieser Schwellenwerte ausfällt.

Im Bericht werden auch wichtige qualitative Aspekte, wie beispielsweise die Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen sowie die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in Vergabeverfahren abgebildet. Die ersten Daten lassen auf eine sehr ausgeprägte Mittelstandsfreundlichkeit in der deutschen Vergabelandschaft schließen. Gleichzeitig sind aus den ersten vorliegenden Daten auch Entwicklungspotentiale zu erkennen, die es zu heben gilt, insbesondere bei der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten in Vergabeverfahren.

Den Bericht „Vergabestatistik – Bericht für das erste Halbjahr 2021″ finden Sie hier.

Die statistischen Daten, die Grundlage des Berichts sind, veröffentlicht das Statistische Bundesamts unter https://wwwgenesis.destatis.de/genesis/online (Suchbegriff: Vergabestatistik oder „79994“).

Die Vergabestatistik ist eine sehr junge Statistik. In einer neuen Statistik ist die Datengrundlage und die Methodik noch nicht voll ausgereift. Daher werden mit den künftigen weiteren Zeitreihen und Folgeberichten auch die Ergebnisse und die sich daraus ableitenden Rückschlüsse immer belastbarer.

Quelle: BMWK

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Eine Antwort zu „Rund 53 Mrd. EUR: Erster Bericht zur Vergabe öffentlicher Aufträge“

  1. Avatar von Michael Proch
    Michael Proch

    Es ist ja schon das erste Datenmaterial zu sehen, aber…. kann mir mal jemand erklären, warum man dafür so lange braucht? Der Bericht beinhaltet Zahlen für das 1. Halbjahr 2021. Das ist war vor 15 Monaten zu Ende! Ich nehme ja mal an, dass die Daten digital erfasst wurden. Aber selbst auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes sind Daten nur bis zum 2. Quartal 21 abrufbar. Ist mal wieder ein Paradebeispiel für die nicht funktionierende Digitalisierung in Deutschland.