Das Interesse der europäischen Verteidigungsindustrie an einer Zusammenarbeit im Rahmen des Europäischen Verteidigungsfonds (EEF) wächst. Bei der aktuellen Runde zur Einreichung von Vorschlägen hat die europäische Verteidigungsindustrie eine Rekordzahl von insgesamt 298 Vorschlägen eingereicht. Die Vorschläge konkurrieren um Fördermittel in Höhe von 1,1 Milliarde Euro für gemeinschaftliche Forschungs- und Entwicklungsprojekte der EU im Verteidigungsbereich.
Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin für ein Europa für das digitale Zeitalter, sagte: „In einer Zeit, in der die europäische Verteidigungsbereitschaft von größter Bedeutung ist, ist es ermutigend, das Engagement der Verteidigungsindustrie, einschließlich einer zunehmenden Zahl von KMU, für den Aufbau einer stärkeren technologischen Basis im Verteidigungsbereich und die Entwicklung modernster Verteidigungsfähigkeiten mitzuerleben.“
Rekordzahl an Vorschlägen
Die aktuelle Auswahlrunde verzeichnet die höchste Zahl von Vorschlägen, die seit Einrichtung des Fonds im Jahr 2021 eingegangen sind, mit einem Anstieg um insgesamt 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus enthält sie eine Rekordzahl von Vorschlägen, die im Rahmen der nicht thematischen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für KMU und Forschungseinrichtungen eingereicht wurden, mit einem Anstieg um 28 Prozent gegenüber 2023. Dies bestätigt, dass der EEF auch für kleinere Unternehmen und Neuankömmlinge im Verteidigungssektor sehr attraktiv ist.
Unterstützung für kritische Bereiche der Verteidigungsfähigkeit
Die eingereichten Vorschläge fallen unter alle mit den EU-Mitgliedstaaten vereinbarten thematischen Prioritäten. Mit diesen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des EEF 2024 werden Projekte in einer Reihe kritischer Bereiche der Verteidigungsfähigkeit unterstützt. Dazu gehören die Entwicklung
- eines gepanzerten Infanterie-Kampffahrzeugs der nächsten Generation,
- von Fähigkeiten zur Bekämpfung von Hyperschallraketen,
- einer breiten Palette unbemannter Luft- und Bodensysteme,
- eines autonomen schweren Minenräumsystems
- und sicherer Weltraumkommunikation.
Entwicklung von Verteidigungsplattformen der nächsten Generation
Die eingereichten Vorschläge werden auch den Weg für die Entwicklung von Verteidigungsplattformen der nächsten Generation ebnen, wie Plattformen für Hubschrauber und mittelgroße Frachtflugzeuge. Im Rahmen der Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des EEF 2024 wird auch gezielte Unterstützung für Innovationen im Verteidigungsbereich, insbesondere für KMU, bereitgestellt und die Inklusivität durch das Europäische Verteidigungsinnovationsprogramm (EUDIS) gefördert. Dafür werden Mittel in Höhe von insgesamt 225 Millionen Euro bereitgestellt.
Alle eingereichten Projektvorschläge werden nun von den Kommissionsdienststellen auf Zulässigkeit und Förderfähigkeit geprüft. Danach wird die Kommission mit Unterstützung unabhängiger externer Sachverständiger die wissenschaftliche Exzellenz und andere Vergabekriterien bewerten sowie eine Ethikprüfung aller Projekte durchführen. Die Ergebnisse der Bewertung werden voraussichtlich im Mai 2025 veröffentlicht.
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Quelle: EU Kommission
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