Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat mit der Auslieferung neuer CBRN-Erkundungswagen (CBRN ErkW) an die Bundesländer begonnen. Die Fahrzeuge sollen in ganz Deutschland für eine schnelle Erkundung chemischer, biologischer, radiologischer und nuklearer Gefahren eingesetzt werden.
Insgesamt sind 518 Fahrzeuge der neuen Generation vorgesehen, von denen nach Angaben des BBKs nun die ersten 395 an die Bundesländer übergeben werden. Die Kosten für die Beschaffung belaufen sich insgesamt auf 162 Millionen Euro. Die neuen Fahrzeuge ersetzen größtenteils Modelle, die seit 2001 im Einsatz sind, und sollen auch bisher weniger gut versorgte Standorte abdecken. Ziel des Projekts ist es, an jedem Ort in Deutschland schnell auf CBRN-Gefahrenlagen reagieren zu können. Die Fahrzeuge ermöglichen eine schnelle und effektive Lageerkundung, die eine notwendige Grundlage für Schutzmaßnahmen der Bevölkerung bildet.
Technische Verbesserungen und digitale Vernetzung
Die neuen CBRN ErkW verfügen über moderne Messinstrumente, die bereits während der Fahrt Messungen durchführen können. Dadurch lassen sich große Gebiete schneller und effizienter untersuchen. Zusätzlich sind die Fahrzeuge mit verbesserter Kommunikationstechnik und einer digitalen Vernetzung ausgestattet. Besonders hervorzuheben ist die Verbindung mit den künftig einsatzbereiten Führungsfahrzeugen der „CBRN-Messleitkomponente“, die eine optimierte Koordination der Einsätze ermöglichen soll. Für den Schutz der Einsatzkräfte sind die Fahrzeuge mit Schutzmasken, Filtern, Pressluftatmern und Chemikalienschutzanzügen ausgestattet. Zudem führen sie Markierungsmaterial mit, um kontaminierte Bereiche kenntlich zu machen.
Effizienterer Schutz der Bevölkerung
BBK-Präsident Ralph Tiesler betonte bei der Übergabe der Fahrzeuge die Bedeutung einer modernen Ausstattung für den Bevölkerungsschutz: „Ein erfolgreicher Bevölkerungsschutz lebt nicht nur von Engagement und Zusammenarbeit, sondern auch von einer guten Ausstattung. Umso glücklicher bin ich, dass wir heute die ersten Ergebnisse unseres sechsjährigen Projekts sehen können. Die neuen CBRN ErkW helfen uns dabei, noch sicherer, noch effizienter und noch umfänglicher Menschen in Deutschland zu schützen.“
Verzögerungen durch äußere Einflüsse
Die Entwicklung und Beschaffung der neuen Fahrzeuge begann bereits 2019. Aufgrund der hohen Komplexität des Einsatzmittels waren umfangreiche Arbeiten mit verschiedenen Auftragnehmern erforderlich. Zudem führten äußere Einflüsse wie die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe im Ahrtal und der Angriffskrieg auf die Ukraine zu Verzögerungen im Prozess. Die flächendeckende Verteilung der Fahrzeuge soll in den kommenden Monaten weiter voranschreiten.
Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
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