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Zitierangaben: Vergabeblog.de vom 15/01/2025 Nr. 69160

DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov fordert Reformen und neue Impulse

2025 soll zum Chancenjahr werden

2025

Die neue DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov startet voller Tatendrang und Hoffnung ins neue Jahr. In einem Pressestatement fordert sie umfassende Reformen für die Stärkung der Wirtschaft und ruft zur Zusammenarbeit auf. Gemeinsam können wir das Jahr zum Chancenjahr machen, so ihre Devise. 

Deutschland bildet im Vergleich anderer Industrieländer der OECD in Sachen Wachstum das Schlusslicht. Statt über neue Schulden und mehr Umverteilung zu diskutieren, sollten wir endlich über strukturelle Reformen und greifbare Wachstumsimpulse sprechen und den Forderungen und Aussagen von Unternehmen mehr gehör schenken, so DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. Sie stellt mehrere Leitplanken vor, mit denen ihrer Meinung nach sowohl Deutschland als auch Europa gestärkt werden können.

Wirtschaft stärken, Zukunft sichern

Melnikov, betont die zentrale Bedeutung von starken Unternehmen für einen starken Wirtschaftsstandort. Ihrer Ansicht nach braucht Deutschland einen klaren Fokus auf Unternehmertum sowie Rahmenbedingungen, die Wachstum ermöglichen. Wichtige Maßnahmen seien hierbei unter anderem der Abbau von Bürokratie und langen Genehmigungsverfahren, der Ausbau einer belastbaren Infrastruktur, bezahlbare Energiepreise und die Sicherstellung ausreichend qualifizierter Fachkräfte. Sie hebt hervor, dass sie bei zahlreichen Unternehmensbesuchen vor Ort oft erlebt habe, dass gut gemeinte Regulierung nicht immer gut gemacht sei – sowohl auf nationaler Ebene in Berlin als auch auf europäischer Ebene in Brüssel. Mit Blick auf die künftige Bundesregierung und die neue EU-Kommission fordert sie, Unternehmen wieder mehr Freiraum zu geben, um atmen und agieren zu können. Sie betont, dass der Staat den Rahmen für wirtschaftlichen Wettbewerb setzen, sich jedoch nicht lenkend in diesen einmischen solle. Stattdessen solle sich der Staat auf seine Kernaufgaben konzentrieren, wie Sicherheit, Bildung und Infrastruktur – Bereiche, in denen erheblicher Nachholbedarf bestehe. Auf europäischer Ebene plädiert Melnikov für einen konsequenten Bürokratieabbau sowie die Öffnung von Märkten durch gezielte Handelsabkommen.

Chancen nutzen, Partner gewinnen

Offenheit und wirtschaftliche Stärke seien international entscheidende Faktoren, um neue Partnerschaften einzugehen und bestehende auszubauen. Die DIHK-Hauptgeschäftsführerin weist darauf hin, dass mehr als 90 Prozent des globalen Wirtschaftswachstums mittlerweile außerhalb Europas stattfinden. Ein positives Signal sieht Melnikov im Mercosur-Abkommen, das im vergangenen Jahr zwar beschlossen, aber noch nicht ratifiziert wurde. Dieses Abkommen könnte Zugang zu einem Markt mit 270 Millionen Einwohnern eröffnen. Zudem seien weitere Freihandelsabkommen von hoher Bedeutung, insbesondere mit Indien. Angesichts der Prognose, dass die indische Wirtschaft bis 2030 zur drittgrößten der Welt aufsteigen könnte, biete ein solches Abkommen nicht nur neue Exportmöglichkeiten für deutsche Unternehmen, sondern auch eine Diversifikation der Lieferketten. Dies sei ein entscheidender Schritt, um Abhängigkeiten von einzelnen Märkten zu verringern.

Gemeinsam gestalten, gemeinsam wachsen

Die DIHK sieht sich als starke Stimme der Wirtschaft an einer zentralen Position, um Impulse zu setzen und Orientierung zu geben. Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov betont, dass es gemeinsam gelingen kann, die berechtigten Belange der Unternehmen wieder stärker in den Fokus zu rücken. Sie plädiert dafür, dass diese Anliegen nicht nur in politischen Sonntagsreden Beachtung finden, sondern in Form von längst überfälligen Reformen, die für Unternehmen spürbare Verbesserungen bringen. Nur so könne die Wirtschaft weiterhin als Motor für Wachstum, Innovation und Stabilität fungieren und Chancen für Veränderung und Fortschritt eröffnen. Melnikov unterstreicht, dass Deutschlands Status als größte Volkswirtschaft Europas und drittgrößte der Welt keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Verpflichtung darstellt. Die wichtigste Aufgabe sei es, für Rahmenbedingungen zu kämpfen, die nachhaltiges Wirtschaftswachstum ermöglichen. Hierbei sieht sie die DIHK und ihr Netzwerk in einer Schlüsselrolle. Mit Blick auf die Zukunft zeigt sie sich entschlossen: 2025 soll zum Jahr des Aufbruchs werden – für ein starkes Deutschland in einem starken Europa. Sie ruft dazu auf, 2025 zu einem Chancenjahr zu machen.

Quelle: Deutsche Industrie- und Handelskammer

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