Das Jahr 2008 neigt sich dem Ende und der Vergabeblog ist nun ein gutes Jahr alt. Zeit, ein wenig Resümee zu ziehen. Nach wie vor scheint es mir die einzige deutschsprachige Seite zu tagesaktuellen Meldungen des öffentlichen Beschaffungswesens zu sein, der einzige Blog hierzu sowieso. Die Leserzahl hat inzwischen in der Woche 700 bis 1000 Leser erreicht. Und vergaberechtlich gab es 2008 ja auch so Einiges zu Lesen.
Was waren die Vergabe-Highlights 2008? Zweifellos, der lange erwartete Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Vergaberechts. Systematisch blieb nicht viel übrig, von der einstigen großen Idee eines in sich geschlossenen „Vergabegesetzbuches“, gleichwohl bot der Entwurf jede Menge Zündstoff. So etwa die Kopplung der Auftragsvergabe an die Einhaltung vergabefremder, konkret innovativer, ökologischer oder sozialer Kriterien durch die Bieter oder mehr noch die Möglichkeit der Inhouse-Vergabe, also der Vergabe öffentlicher Aufträge an eine andere öffentliche Stelle unter Ausschluss des Marktes, was die Deutsche Wirtschaft in selten gewohnter Einigkeit zum gemeinsamen Protest verbrüderte.
Aber auch Ahlhorn Teil I und II sorgten für jede Menge volle Vortragssäle – nun liegt die Sache beim EuGH, der hoffentlich endlich entscheiden wird, ob sich eine Kommune ihre städtebaulichen Ziele durch potente Investoren nur unter Beachtung des Vergaberechts erfüllen lassen darf oder nicht. Ach ja, Software ist bitte nun auch gebraucht auszuschreiben, jedenfalls zuzulassen, was eine ebenso wenig beachtete wie bemerkenswerte Entscheidung der Vergabekammer Düsseldorf war.
Was waren die meistgelesenen Artikel des Vergabeblog? Wie aus der linken Seitenliste erkennbar, zunächst der zur internen Bewertungsmatrix, dicht gefolgt von den aktuellen EU-Schwellenwerten. Ich sollte hierfür eine feste Anzeige auf der Startseite einrichten.
Zum Vergabeblog selbst: Die Leserzahl hat erfreuliche 100+/Tag und damit 700 bis 1000 in der Woche erreicht. Besonders freut mich die Partnerschaft mit dem noch ebenso jungen Beschaffernetzwerk, dass zwischenzeitlich auf über 1000 Mitglieder angewachsen ist. Die Meldungen des Blogs sind direkt in das Netzwerk integriert. Ein Dank für die gute Zusammenarbeit gilt ferner den eVergabe-Plattformen Vergabe24, Deutsche eVergabe und bi Ausschreibungsdienste. Einzig die Kommentarfunktion des Blogs wird noch sehr wenig genutzt – meine Damen und Herren, seien Sie doch nicht so zurückhaltend.
Technisch ist der Blog leider ab und an etwas langsam, was am Provider liegt, allerdings hat mein letzer Anruf dort offenbar etwas bewirkt – seitdem haben sich die Reaktionszeiten drastisch verbessert. Die Google-Suchergebnisse könnten kaum besser sein, fast alle vergaberechtlichen Stichworte führen auf der ersten Google-Seite zum Blog (EU-Schwellenwerte: 3. Treffer, Vergaberechtsreform, 4. Treffer, EU Mittelstandsförderung: 1. Treffer – von knapp 24.000).
Ausblick: Alle Artikel des Blogs als auch die Programmierung der Webseite erfolgen bislang ausschließlich in Eigenregie. Es würde mich freuen, wenn sich die/der ein oder andere Gastautor/-in finden würde, die/der ab und an einmal hier einen Beitrag platzieren möchte, vielleicht ja aus der Anwaltschaft? Ebenso freue ich mich über interessante News, Veranstaltungen, etc., die hier ihren Platz finden können. Das Kontaktformular findet sich in der Menüleiste oben oder schreiben Sie mir eine E-Mail.
In diesem Sinne Danke ich meinen Lesern für die Treue und wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2009. Auch der Blog macht Weihnachtsferien. Und denken Sie immer daran: Seien Sie vorsichtig was Sie sich wünschen – es könnte wahr werden.
Marco Junk
Marco Junk
Der Jurist Marco Junk gründete im Jahr 2007 den Vergabeblog und 2010 gemeinsam mit Dipl.-Kaufmann Martin Mündlein das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW). Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und war danach als Bereichsleiter Vergaberecht beim Digitalverband bitkom tätig. Im Jahr 2011 leitete er die Online-Redaktion des Verlags C.H. Beck. Von 2012 bis 10/2014 war er Mitglied der Geschäftsleitung des bitkom und danach bis 10/2021 Geschäftsführer des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Seit 2022 ist Marco Junk zudem als Leiter Regierungsbeziehungen für Eviden tätig. Seine Beiträge geben ausschließlich seine persönliche Meinung wieder.
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