Bilfinger Berger hat zwei Großaufträge zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin erhalten. Ein Projekt umfasst die Verlängerung der als “Kanzler-U-Bahn” bekannten U 55 vom Hauptbahnhof bis zum Alexanderplatz, das andere den Anschluss des Hauptbahnhofs an den S-Bahn-Ring. Beide Aufträge haben zusammen ein Volumen von rund 230 Mio. €. Der S-Bahn-Abschnitt wird in einer Arbeitsgemeinschaft realisiert.
Hauptbahnhof – Alexanderplatz
Bei der U-Bahn handelt es sich um eines der größten Verkehrsinfrastrukturprojekte in Berlin. Die neue Linie U5 wird den Alexanderplatz mit dem Hauptbahnhof verbinden und schließt am Brandenburger Tor an das vom Hauptbahnhof kommende, bereits bestehende Teilstück der heutigen U 55 an. Dieses, am 8.08.2009 mit gerade mal 1,8 km als Deutschlands kürzeste U-Bahnlinie in Betrieb genommen Stück erlangte unter dem Spitznahmen “Kanzler-U-Bahn” Bekanntheit. Die Kosten für diese 1,8 km beliefen sich auf rund 320 Mio. Euro, sprich knapp 180.000 Euro pro Meter, was seinerzeit vom Bund der Steuerzahler heftig kritisiert wurde.
Die Weiterführung zum Alexanderplatz im Auftrag der Berliner Verkehrsbetriebe umfasst den Bau von zwei rund 1,6 Kilometer langen Tunnelröhren sowie die Rohbauarbeiten für eine Gleiswechselanlage und zwei neue Bahnhöfe. Die Tunnelröhren werden im Schildvortrieb, also mit einer Tunnelbohrmaschine, erstellt. Der Bahnhof „Museumsinsel“ entsteht in bergmännischer Bauweise und die Station „Unter den Linden“ in Deckelbauweise.
Hauptbahnhof – S-Bahn-Ring
Eine lange überfällige Verbindung: Für die neue Strecke der S 21, die den Hauptbahnhof erstmals in Nord-Süd-Richtung an die Berliner Ringbahn anschließen wird, erstellt eine Arbeitsgemeinschaft unter Federführung von Bilfinger Berger im Auftrag der Deutschen Bahn ein Trogbauwerk und mehrere Tunnelabschnitte, die in offener und Deckelbauweise ausgeführt werden. Zu den technischen Herausforderungen gehört, dass die Abschnitte im Bereich des Hauptbahnhofs unter Trägerrosten und mit Hilfe von Druckluft an bereits bestehende Baugruben angeschlossen werden.
Quelle u.a.: Bilfinger Berger
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