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Zitierangaben: Vergabeblog.de vom 21/02/2017 Nr. 29380

Bundesagentur für Arbeit stoppt ROBASO

60 Millionen hat es gekostet, das IT-Projekt ROBASO der Bundesagentur für Arbeit (BA), welches 14 verschiedene Anwendungen der Behörde auf einer Plattform bündeln sollte. Im Praxistest ist es jedoch durchgefallen.

Zu unflexibel für die tägliche Arbeit, lautet das Fazit. So konnten z.B. einmal eingegebene Datensätze und Informationen wie etwa eine Kontonummer nicht nachträglich bearbeitet werden, alles musste neu eingegeben werden. Untauglich für die tägliche Nutzung in der Agentur für Arbeit. Nun wurde das Projekt gestoppt.

ROBASO steht für „rollenbasierte Oberflächen“. Ziel des Prestige-Projekts war es, den BA-Mitarbeitern das Arbeiten auf einer einzigen IT-Plattform ohne Doppeleingaben und Programmwechsel zu ermöglichen. Nach einer Entwicklungszeit von 5 Jahren begann im Oktober 2015 die Pilotphase mit dem praktischen Einsatz im täglichen Kundengeschäft. Dabei habe sich gezeigt, dass die Software in der Praxisanwendung zu unflexibel war, um der Komplexität der Kundenanliegen gerecht zu werden. Die Defizite hätten nicht zeitnah und wirtschaftlich behoben werden können, so die BA. Man habe sich deshalb entschlossen, das Projekt, in das seit dem Start 2010 insgesamt 60 Millionen Euro investiert wurden, zu beenden. Zwischen 2011 und 2016 hat die BA etwa 4,5 Milliarden Euro für IT-Entwicklungen aufgewendet. Dazu zählt unter anderem die Einführung einer elektronischen Aktenhaltung.

Der Projektabbruch wurde durch ein unabhängiges externes Audit bestätigt. Die Schwachstellen der Software seien erst bei ihrer Verwendung unter realen Bedingungen erkannt worden. Die BA hat nach eigenen Angaben Vorkehrungen getroffen, damit sich eine solche Pleite nicht wiederholt: So erfolgt die Entwicklung neuer Software jetzt in überschaubaren Stufen mit begleitenden Anwendertests in der Praxis. Großprojekte werden zudem während der Projektlaufzeit regelmäßig extern auditiert, um das Risikomanagement zu überprüfen.

In dem Zusammenhang wurden auch alle anderen derzeit laufenden IT-Projekte der BA überprüft. Dabei seien aber keine vergleichbaren Probleme zutage getreten.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BA)

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