Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der EU-Wirtschaft, sie haben jedoch nicht wirklich von den EU-Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit profitiert. Zu diesem Schluss gelangt der Europäische Rechnungshof in seinem Sonderbericht. Zwar habe die Investitionsbereitschaft der KMU dank der EU-Mittel zugenommen, doch seien die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit eher gering gewesen, sodass sich für die meisten geförderten KMU kein echter Nutzen ergeben habe. Der Rechnungshof drängt gegenüber der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten darauf, die EU-Mittel besser zu nutzen, um KMU wirksam zu unterstützen.
Kleine und mittlere Unternehmen sind eine tragende Säule der EU-Wirtschaft, da sie fast zwei Drittel (63 %) der Arbeitskräfte in der EU beschäftigen und die Hälfte (52 %) des EU-Mehrwerts erwirtschaften. Manchmal haben sie es jedoch schwer, mit größeren Unternehmen zu konkurrieren. Die EU verfolgt eine Strategie zur Unterstützung von KMU, insbesondere über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Im Zeitraum 2014–2020 wurden über aus diesem Fonds finanzierte Programme mehr als 40 Milliarden Euro zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU bereitgestellt, und als Reaktion auf die Corona-Pandemie wurden weitere EU-Mittel freigegeben. Die EU-Prüfer gelangen jedoch zu dem Schluss, dass dies die Wettbewerbsfähigkeit der KMU nicht erheblich verbessert habe.
„Als Rückgrat der EU-Wirtschaft brauchen und verdienen KMU Unterstützung, wenn sie ihren Betrieb aufnehmen und ausbauen“, so Pietro Russo, das für die Prüfung zuständige Mitglied des Rechnungshofs. „Die EFRE-Förderung hat jedoch im Bereich der allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit von KMU in den letzten Jahren zu keiner spürbaren Veränderung geführt, was Zweifel am Nutzen der EU-Maßnahmen in diesem Bereich aufkommen lässt.“
Quelle: Europäischer Rechnungshof
Das war doch vorher schon klar.