Am 7. November 2022 wurden im Mitteldeutschen Multimediazentrum in Halle (Saale) die Verträge für Forschung zu „Existenzbedrohenden Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“ mit sechs Forschungsverbünden unterzeichnet. Damit startet die erste Phase des mit 30 Millionen Euro dotierten Forschungsvorhabens der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit (Cyberagentur).
Der Forschungsdirektor, Prof. Dr. Christian Hummert und der kaufmännische Direktor, Daniel Mayer, paraphierten am Montag (07.11.2022) für die Cyberagentur die Verträge für die erste Projektphase des bislang größten Forschungsvorhabens. Aus 19 eingegangenen Angeboten wurden sechs Forschungsverbünde von einer Fachjury ausgewählt, die in der sechsmonatigen ersten Phase ihre bisher eingereichten Projektideen zu „Existenzbedrohenden Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“ weiter ausarbeiten werden.
„Wir waren sehr erfreut, dass sich sehr viele für unsere Ausschreibung interessierten“, betonte Prof. Dr. Hummert. „Die Qualität der Bewerbungen war außergewöhnlich gut. Für die Jury waren also hervorragende Bedingungen gegeben, um die sechs Forschungsverbünde aus dem Pool auszuwählen.“ Daniel Mayer ergänzte dazu: „Das Auftragsvolumen von 30 Millionen Euro stellt letztlich hohe Erwartungen an die Forschungsverbünde im Wettbewerb um die besten Ergebnisse.“
Wettbewerbsbeginn mit sechs Forschungsverbünden
Die Forschungsverbünde ATTRIBUT, CALCIO, MANTRA, SaCsy, SEC++ sowie SOVEREIGN haben sich schlussendlich gegenüber ihren Konkurrenten durchgesetzt. Diese setzen sich aus Universitäten, Hochschulen, Instituten und Unternehmen zusammen. Seit dem Ausschreibungsbeginn am 17. Juni 2022 haben diese sich mit der Fragestellung zur Erforschung und Entwicklung neuer Fähigkeiten der operativen Cybersicherheit befasst, um die Resilienz der Behörden und Kritischer Infrastrukturen zu erhöhen. In den kommenden Jahren werden sie untereinander mit verschiedenen Ansätze um innovativste Forschungsidee konkurrieren. Die Anzahl der Teilnehmer wird sich stufenweise im Laufe des Verfahrens reduzieren.
PCP-Verfahren in 5 Phasen
Der Wettbewerb der Cyberagentur umfasst einen Zeitrahmen von fünf Jahren. Als Ausschreibungsverfahren wurde das Pre-Commercial Procurement (PCP) gewählt. Die vorkommerzielle Auftragsvergabe ist ein von der EU-Kommission entwickeltes spezifisches Ausschreibungsverfahren der öffentlichen Hand für Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Charakteristisch dabei ist die wettbewerbsbasierte Forschung & Entwicklung in Phasen und die Risiko-Nutzen-Teilung. So findet der aktuelle Wettbewerb in fünf Phasen einschließlich des Auswahlverfahrens statt. Insgesamt stehen dafür 30 Millionen Euro für den Zeitraum von 5 Jahren zur Verfügung.
Für die Evaluation der Angebote konnte eine Fachjury aus Mitgliedern der Cyberagentur und Vertretern der gesamtgesellschaftlichen Sicherheitsvorsorge gewonnen werden. Der Jury gehören von der Cyberagentur der Forschungsdirektor, Prof. Dr. Christian Hummert, Abteilungsleiter Sichere Systeme, Prof. Dr. Tobias Eggendorfer und der Projektleiter, Dr. Gerald Walther und als externe Mitglieder Dr. Harald Niggemann, Cyber Security Strategist beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sowie Oberstleutnant Christoph Kühn, Dezernatsleiter im Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr, an. „Mit den externen Jurymitgliedern aus den beiden staatlichen Organisationen als Vertreter der Inneren und Äußeren Sicherheit haben wir, unserem Auftrag entsprechend, für ein transparentes Vergabeverfahren gesorgt“, erläutert Projektleiter Dr. Gerald Walther. „Die Jury wird auch weiterhin über alle Projektphasen den Wettbewerb um die besten Forschungsergebnisse begleiten.“
Kickoff und Workshops zum Projektstart
Nach der feierlichen Unterzeichnung der sechs Verträge stellte das Projektteam der Cyberagentur noch einmal den Projektrahmen für die Phase der Konzeptentwicklung vor. Die Teilnehmenden konnten in dem Event ihre Fragen zu den organisatorischen Abläufen stellen.
In einzelnen Workshops am Dienstag haben die Forschungsverbünde die Möglichkeit, ihre spezifischen Ansätze und Problemstellungen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Cyberagentur zu erörtern.
Quelle: Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH
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