Verkehrsminister Wissing drängt auf eine schnelle Freigabe von Geldern zur Sanierung maroder Bahnstrecken, die Union fordert stattdessen eine stärkere Trennung von Schienennetz und Betrieb. Die EVG warnt derweil vor einem potenziellen Scheitern des Projekts der Generalsanierung.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die Bedeutung einer zügigen Sanierung der maroden Bahninfrastruktur betont und den Haushaltsausschuss aufgefordert, gesperrte Mittel für die Deutsche Bahn freizugeben. Eine Zerschlagung der Deutschen Bahn, wie von der Union gefordert, sieht er hingegen als unpraktisch an „Die Zerschlagung der Bahn hat null Effekt auf die Pünktlichkeit der Züge“, erklärte Wissing. Vielmehr gehe es darum, die veraltete Infrastruktur instand zu setzen. Verzögerungen bei der Freigabe der Mittel würden das Vorhaben unnötig verteuern und für Unsicherheit sorgen. Die Eisenbahngewerkschaft EVG warnt gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ebenfalls, dass das Projekt der Generalsanierung in Gefahr geraten könnte, wenn die Finanzierung nicht rechtzeitig gesichert wird.
Union will stärkere Trennung von Schienennetz und Betrieb
Die Union setzt derweil auf eine andere Strategie: In ihrem Wahlprogramm fordert sie eine stärkere Trennung von Schienennetz und Betrieb, um mehr Wettbewerb auf der Schiene zu ermöglichen. Seit Jahren wird über eine mögliche Zerschlagung der Deutschen Bahn debattiert. Für Wissing ist diese Diskussion jedoch zweitrangig: „Durch mehr Wettbewerb wird nur dann eine Verbesserung erreicht, wenn die Schiene auch zuverlässig funktioniert – und das ist erst nach der Sanierung der Fall.“
Umfassende Sanierungen bis 2030
Bis 2030 plant die Bundesregierung, besonders belastete Strecken umfassend zu modernisieren, um die Pünktlichkeit der Züge zu steigern. Erste Projekte wie die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim wurden bereits abgeschlossen. Nun komme es darauf an, die zugesagten Gelder zügig freizugeben, um weitere Vorhaben wie geplant umsetzen zu können.
Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland
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