Angesichts der laufenden Koalitionsverhandlungen und Debatten über Haushaltskürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe warnt die Hilfsorganisation CARE vor den Folgen für Millionen Menschen weltweit. Besonders das Vergaberecht steht aus Sicht der Organisation einer effektiven Hilfe im Wege.
Die Hilfsorganisation CARE Deutschland e.V. hat anlässlich der laufenden Koalitionsverhandlungen eine Reform des Vergaberechts gefordert. Nur so könne humanitäre Hilfe schneller, direkter und wirksamer dort ankommen, wo sie gebraucht werde. Im Zentrum steht dabei die Forderung, das bestehende Vergaberecht an die besonderen Anforderungen der Projektförderung im Ausland anzupassen.
Verausgabung der Mittel direkt über NGOs
CARE spricht sich dafür aus, mindestens 30 Prozent der deutschen humanitären Mittel künftig direkt über Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zu verausgaben. Das sei derzeit häufig durch aufwendige und wenig praxistaugliche Vergabeverfahren erschwert. Humanitäre Hilfe brauche mehr Flexibilität, insbesondere in Krisenkontexten, so die Organisation. In der Debatte um mögliche strukturelle Veränderungen in der Bundesregierung – etwa eine Eingliederung der Entwicklungspolitik ins Auswärtige Amt – mahnt CARE außerdem, Entwicklungszusammenarbeit müsse ein eigenständiger Politikbereich mit eigenen Kompetenzen bleiben. Andernfalls drohten negative Auswirkungen auf bestehende Partnerschaften und die Wirksamkeit internationaler Projekte.
0,7-Prozent Ziel aufrechterhalten
Weiterhin fordert CARE, das 0,7-Prozent-Ziel beizubehalten und die Finanzmittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe mindestens auf dem Niveau von 2024 zu sichern. Investitionen in diesen Bereich hätten nachweislich große Wirkung und dürften nicht gekürzt werden, heißt es in der Stellungnahme der Organisation. Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen fordert CARE klare politische Signale für eine verlässliche und solidarische Rolle Deutschlands in der globalen Krisenbewältigung.
Quelle: CARE Deutschland e.V.
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