Bei der ersten Sitzung des strategischen Dialoges mit Vertretern der europäischen Verteidigungsindustrie hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die entscheidende Rolle der Branche für die europäische Sicherheit in einer sich rasch wandelnden geopolitischen Landschaft hervorgehoben.
Schnell und in großem Umfang reagieren
Von der Leyen betonte, dass die europäische Verteidigungsindustrie in großem Maßstab und zügig reagieren können muss. Sie würdigte die Bemühungen der Unternehmen seit Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, wodurch unter anderem die Produktion erheblich gesteigert und neue Fertigungsstraßen eingeführt wurden.
Strukturelle Herausforderungen
Die Kommissionspräsidentin wies auch auf die anhaltenden strukturellen Herausforderungen für die Branche hin, insbesondere:
- Fragmentierung der Nachfrage- und Angebotsseite,
- regulatorische Hindernisse,
- Zugang zu Rohstoffen,
- Notwendigkeit, mit schnellen Innovationszyklen und kürzeren Rückkopplungskreisen Schritt zu halten,
- Zugang zu Finanzmitteln,
- Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften (insbesondere MINT).
Konstruktive Gespräche über Schlüsselbereiche
Um diese Probleme anzugehen, bekräftigte die Kommission ihre Entschlossenheit, eng mit Interessenträgern aus der Industrie zusammenzuarbeiten. Die Teilnehmer haben bei der Sitzung bereits konstruktive Gespräche über Schlüsselbereiche geführt – zur Sicherung von Investitionen, der Stärkung der industriellen Zusammenarbeit, der Förderung von Innovation und technologischem Fortschritt, der Sicherung der Lieferketten sowie zu Investitionen in die Entwicklung von Kompetenzen und Arbeitskräften.
Omnibus-Paket im Juni
Die Präsidentin fordert die Industrie auf, ihre Ansichten in künftige Initiativen einfließen zu lassen. Dazu gehört auch das Omnibus-Paket im Verteidigungsbereich, das im Juni 2025 vorgelegt werden soll. Mit diesem Paket werden die Vorschriften und Vorschriften für Zertifizierung, Genehmigungen, gemeinsame Beschaffungsrahmen und andere Fragen gestrafft.
Zusammenarbeit der europäischen und ukrainischen Verteidigungsindustrie
Gestern fand auch das zweite Forum der Verteidigungsindustrie EU-Ukraine statt, bei dem es um eine gestärkte Zusammenarbeit und Integration ging. Mehr als 500 Fachleute kamen dafür zusammen. Eine starke und fähige Verteidigungsindustrie ist von entscheidender Bedeutung, um die Ukraine in die Lage zu versetzen, sich selbst zu verteidigen und von jeder künftigen Aggression abzuschrecken. Das Forum ist Teil einer Reihe internationaler Veranstaltungen der Verteidigungsindustrie, die von der ukrainischen Regierung im September 2023 in Kiew initiiert wurden.
Am Rande des Forums trat eine neu angekündigte Taskforce EU-Ukraine für Vorzeigeprojekte der industriellen Zusammenarbeit zusammen. Die Ukraine und die Vereinigung der europäischen Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsindustrien (ASD) haben zudem eine Vereinbarung zur Stärkung der industriellen Zusammenarbeit unterzeichnet. Die Initiativen sollen mehr EU-Investitionen in den Verteidigungssektor der Ukraine anziehen und die industriellen Beziehungen zwischen beiden Seiten vertiefen.
Weitere Informationen finden Sie auf bei der EU Kommission, hier.
Quelle: EU Kommission
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