Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies doch sicherlich bereits in unzähligen Studien beleuchtet wurde, gleichwohl: Die EU-Kommission, Generaldirektion Binnenmarkt und Dienstleistungen, hat aktuell eine “Studie über den Zugang von KMUs zu den öffentlichen Beschaffungsmärkten und die Aggregation der Nachfrage in der EU” vergeben (TED-Doc-Nr. 2013/S 017-023609). Immerhin lässt man sich die Erkenntnisse mehr als eine halbe Millionen Euro kosten.
Gegenstand der Ausschreibung ist eine Studie über den Zugang von KMUs zu den öffentlichen Beschaffungsmärkten und die Aggregation der Nachfrage. Es soll eine “Analyse und Beschreibung der Präsenz von KMUs im gesamten öffentlichen Beschaffungswesen erbracht werden (einschließlich Beschaffungen unterhalb des Schwellenwertes und Vergabe von Unteraufträgen) sowie der Tendenzen der Marktaggregation und deren Auswirkungen auf die Art und Weise, wie öffentliche Beschaffungen abgewickelt werden (insbesondere das Ausmaß, in dem die Aggregation Zugangsbarrieren für KMUs zum Markt schafft)“.
Drei Komponenten
Die Studie setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
1. Analyse und Einschätzung der Teilnahme von KMUs an öffentlichen Beschaffungsmärkten: Im Rahmen der Studie sollen die Kanäle, durch die KMUs Zugang zu öffentlichen Beschaffungsaufträgen erhalten (direkte Teilnahme, indirekte Teilnahme) und diese gewinnen, beschrieben werden und diesbezüglich Schätzungsdaten bereit gestellt werden.
2. Analyse und Einschätzung aktueller Tendenzen bei der Marktaggregation im öffentlichen Beschaffungswesen: Es soll untersucht werden, welche Mitgliedstaaten eine Zusammenfassung durchgeführt haben (z. B. durch Aufstellen von Rahmenvereinbarungen, Nutzung zentraler Beschaffungseinrichtungen, Nutzung elektronischer Beschaffungstools).
3. Analyse der Kostenwirksamkeit der Marktaggregation und deren Auswirkungen auf den Wettbewerb und Marktzugang (besonders für KMUs): Es sollen die Auswirkungen und die Kostenwirksamkeit der Marktaggregation analysiert werden und die Ergebnisse im breiteren Zusammenhang der allgemeinen Wirtschaft ausgewertet werden. Bei der Kostenwirksamkeitsanalyse und der Analyse der Auswirkungen der Aggregation soll der Auftragnehmer die Auswirkungen der Aggregation auf erzielte Einsparungen und mögliche Gewinne/Verluste aus anderen Perspektiven betrachten.Die Studie soll die geographischen Bereiche der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) abdecken sowie einen Teil der CIP-Länder. Sie soll Schätzungsdaten für mindestens 2009 bis 2011 liefern.
Der endgültiger Gesamtauftragswert beläuft sich auf 560.000 EUR. Den Zuschlag erhielt PricewaterhouseCoopers, Norwegen.
Der Eindruck ist richtig … es gab tatsächlich bereits nahezu gleiche Erhebungen – und das ist gar nicht so lange her. Ich freue mich jedoch auf mögliche neue Erkenntnisse und hoffe, dass der Vergabeblog auch über die Ergebnisse entsprechend berichten kann.