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Zitierangaben: Vergabeblog.de vom 09/11/2018 Nr. 39013

„Steckbriefe 2018“ – Autorin RAin Dr. Valeska Pfarr, MLE

Wir haben fachliche und persönliche Fragen an die Autoren des Vergabeblogs gerichtet. Gefragt wurden sämtliche Autoren, die auf unserer Autorenseite im August 2018 mit Profil angezeigt werden (siehe hier). Heute in der Serie Steckbriefe 2018: Frau RAin Dr. Valeska Pfarr, MLE.

Steckbriefe 2018 – Die Serie

Haben Sie sich schon mal gefragt, wer die Person hinter der Entscheidungsbesprechung oder hinter dem Fachbeitrag ist? Keine Frage, der Vergabeblog ist mit über 20.000 monatlichen Lesern und dem Fachforum DVNW.de, die mit Abstand am meisten gelesene Informationsquelle zum Vergaberecht und öffentlichen Auftragswesen. Aber wer ist die Person, die den Beitrag verfasst?

Mit der aktualisierten Serie “Steckbriefe” möchten wir Ihnen die Autorinnen und Autoren hinter den Beiträgen vorstellen. Mit der Beantwortung einiger kurzen Fragen lernt unsere Leserschaft, die vorwiegend der öffentlichen Hand angehört, auch eine persönliche Seite unser ständigen Autorinnen und Autoren kennen.

Zur Erinnerung: Die Autorinnen und Autoren unserer meistgelesenen Beiträge im vergangenen Jahr (bis Oktober 2018) werden im Rahmen der festlichen Abendgala unseres Deutschen Vergabetages in Berlin prämiert (Rückblick zum 4. Deutschen Vergabetag 2017). Es lohnt sich also doppelt im Vergabelog mit mehr als 20.000 monatlichen Lesern zu schreiben.

Rechtsanwältin Dr. Valeska Pfarr, MLE

Wissen Sie noch, wann und wie Sie auf den Vergabeblog aufmerksam wurden?

Dass muss etwa 2010 gewesen sein. Damals suchte ich ein Medium, bei dem man nicht erst einmal einen Monat lang an einem Fussnotenapparat arbeitet und dann eine Druckfahne zig mal hin und her schickt – ohne genau zu wissen, ob das hinterher mangels Aktualität überhaupt noch jemanden interessiert. Es sollte etwas Lebendigeres sein: anwenderbezogene Themen, schnell geschrieben, leicht zu lesen, für jeden erreichbar.

Was mich besonders freut: Anfangs war der Vergabeblog wirklich nur ein einfacher Blog, ohne angeschlossenes Netzwerk, ohne Vergabetag, ohne Seminarangebot – es erstaunt mich einfach immer wieder, was letztlich daraus entstanden ist.

Sie gehören zu den TOP-Autoren (Link zu https://www.vergabeblog.de/autoren/) – was reizt Sie daran, im Vergabeblog zu schreiben? Und was unterscheidet es vom Schreiben in einer Fachzeitschrift?

Da kann ich nahtlos an die vorige Antwort anknüpfen – der Vergabeblog erreicht die Vergabegemeinde wie nur wenige andere Medien. Wer hier schreibt, wird gelesen und was man hier liest, spiegelt den Puls des aktuellen vergaberechtlichen Geschehens. Das ist ein starker Anreiz. Natürlich sind Fachzeitschriften wichtig. Aber die Zielrichtung ist einfach eine andere: dort geht es oft eher um die wissenschaftliche Aufbereitung eines rechtlichen Problems in all seinen Facetten und weniger um die leicht lesbare (aber trotzdem fundierte) Darstellung tagesaktueller Ereignisse oder Entscheidungen.

Natürlich setzt einen das Ziel, qualitativ hochwertige Beiträge zu schreiben, und gleichzeitig möglichst aktuell und verständlich zu bleiben, als Autor manchmal auch etwas unter Druck: ganz so schnell entstehen die meisten Artikel dann im Ergebnis doch nicht. Zumindest geht es mir so. Trotzdem interessiert hier im Zweifel auch mal eine eigene Meinung mehr als die zweiunddreißigste Literaturfundstelle, und das macht wiederum Spaß!

Haben Sie einen Lieblingsparagraphen im Vergaberecht?

Nein, das nicht. Aber wenn man viel projektbegleitend auf Auftraggeberseite berät, gibt es natürlich immer wieder auch ähnliche Fragen, z.B.: Was tun wir, wenn wir gern das Produkt xy hätten, dürfen wir das? Wie wickeln wir am besten ein Verhandlungsverfahren ab? Wir haben da doch so einen Rahmenvertrag…? Wie vermeiden wir Nachträge? Wie finden wir den besten Auftragnehmer? – Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Mir macht es Spaß, im konkreten Fall gemeinsam mit dem Auftraggeber eine passgenaue Lösung zu finden.

Und wie kamen Sie selbst zum Vergaberecht?

Eine lange Geschichte. Zusammengefasst könnte man sagen: Das kommt heraus, wenn man 20% Interesse am Europarecht, 30% Faible für komplexe Fragen und schnelllebige Entwicklungen, 40% Spass am Gestalten und 10% unvorhersehbare Ereignisse miteinander mischt und gut umrührt…

Nach Feierabend: Vergaberecht ist nicht Alles im Leben – was machen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten?

Ja, da haben Sie recht. Im Moment sorgt meine kleine Tochter dafür, dass es meinem Mann und mir nicht langweilig wird. Am liebsten gehen wir drei radeln ins Grüne. Wobei ich zugebe, dass das hier unten im Süden mit e-bikes deutlich mehr Spass macht als mit konventionellen Rädern.

Ihr Wunsch für die nächste Novelle des Vergaberechts?

Gute Frage. Etwas Vereinfachung wäre schön. Zum Beispiel könnte man meiner Meinung nach in Deutschland auf eine gesonderte vergaberechtliche Regelung des Baubereichs gut verzichten – auf europäischer Ebene gibt es die doch auch nicht. Und was ist so schlimm an einem transparent und wettbewerblichen geführten Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb, dass man es dem Auftraggeber nicht völlig zur freien Disposition stellen kann? Oder: Natürlich ist Dokumentation wichtig, aber der Sinn eines separaten Vergabevermerks wie ihn § 8 Abs. 2 VgV fordert, erschließt sich mir nicht so recht. Nach meiner Wahrnehmung erhöht sich die Komplexität der Regelungen leider mit jeder Reform – oft mit fragwürdigem Mehrwert.

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