Ein Stück deutsche Geschichte wird weitergereicht: Wie der TED-Veröffentlichung 2011/S 141-233754 zu entnehmen ist, erhielt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG vom Bundesministerium der Finanzen, Referat VIII B2, den Zuschlag zum Privatisierungsverfahren zwecks Veräußerung der Gästehaus Petersberg GmbH und der Immobilie „Petersberg“. Das ehemalige Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg bei Bonn war nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1952 Sitz der Alliierten Hohen Kommission, Adenauer unterzeichnete dort das Petersberger Abkommen.
Die Immobilie befindet sich im Grundeigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und wird durch die Gästehaus Petersberg GmbH verwaltet. Mit der Steigenberger Hotels AG wurde 1990 ein Vertrag zur Nutzung als 5-Sterne-Hotel geschlossen.
Noch im März und im April hatten sich der Rhein-Sieg-Kreis, die Stadt Königswinter und die Stadt Bonn in einer Resolution gegen einen Verkauf des Gästehauses auf dem Petersberg gewandt. Verschiedene Politiker aus der Region befürworteten die Veräußerung jedoch letztlich, da sie nur so den kostspieligen Unterhalt des Gebäudes langfristig gesichert sahen.
In Berlin baut man das Stadtschloss auf, in Bonn verkauft man lieber.
Schade.
Der Jurist Marco Junk gründete im Jahr 2007 den Vergabeblog und 2010 gemeinsam mit Dipl.-Betriebsw. Martin Mündlein das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW). Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und war danach als Bereichsleiter Vergaberecht beim Digitalverband bitkom tätig. Im Jahr 2011 leitete er die Online-Redaktion des Verlags C.H. Beck. Von 2012 bis 10/2014 war er Mitglied der Geschäftsleitung des bitkom und danach bis 10/2021 Geschäftsführer des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Seit 2022 ist Marco Junk zudem als Leiter Regierungsbeziehungen für Eviden tätig. Seine Beiträge geben ausschließlich seine persönliche Meinung wieder.
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