Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland soll mit der DIN SPEC 66336 auf ein einheitliches Qualitätsniveau gehoben werden. Die neue Spezifikation wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Normung (DIN) und dem DigitalService des Bundes entwickelt. Sie legt erstmals prüfbare Standards für Online-Dienste der Verwaltung fest.
Die Spezifikation soll eine bessere Nutzerfreundlichkeit, eine höhere technische Qualität und eine effizientere Umsetzung von Digitalisierungsprojekten ermöglichen. Öffentliche Verwaltungen erhalten damit eine Orientierungshilfe für die Gestaltung digitaler Angebote, IT-Dienstleister klare Vorgaben für die technische Umsetzung. Die DIN SPEC 66336 wurde innerhalb von drei Monaten erarbeitet und umfasst 13 Kapitel mit Muss-, Soll- und Kann-Anforderungen.
Bisher noch keine verbindliche Norm
Die DIN SPEC 66336 ist eine technische Spezifikation, aber keine verbindliche Norm. Sie soll in den kommenden Jahren die Grundlage für eine Rechtsverordnung nach §6 Onlinezugangsgesetz (OZG) bilden. Das BMI strebt an, die Qualitätsanforderungen schrittweise verbindlich zu machen.
Hintergrund
Die Spezifikation basiert auf dem Servicestandard für die digitale Verwaltung, der bereits 2020 veröffentlicht wurde. Im Sommer 2024 wurde dieser von BMI und DigitalService zu einem „Servicestandard 2.0“ weiterentwickelt und diente als Basis für die jetzt verabschiedete DIN SPEC. Die inhaltliche Ausrichtung orientiert sich an den Underlying Principles des European Interoperability Frameworks (EIF) sowie an bestehenden nationalen und internationalen Vorgaben.
Die Spezifikation steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC-BY 4.0) und kann kostenlos über den DINMedia-Webshop abgerufen werden.
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