Wie berichtet plant die EU-Kommission einen neuen Anlauf in Sachen eVergabe. Mit verschiedenen Maßnahmen soll dieser nun endlich zum lang erwarteten Durchbruch verholfen werden. Eines der Konzepte: Eine neue – Zitat „informelle“ – Sachverständigenrunde zur eVergabe.
Diese Gruppe soll Sachverständige zu den Bereichen Technik wie zu politischen Strategien der eVergabe umfassen. Ziel: Bis Ende 2012 eine Blaupause für ein optimales eVergabe-System ausarbeiten. Die gesuchten Personen sollen die an der eVergabe Beteiligten Gruppen widerspiegeln, also der öffentlichen Verwaltung entstammen, der Bieterschaft, IT-Dienstleistern/ -Systemintegratoren und der mit der eVergabe befassten Wissenschaft.
Die Kommission fordert qualifizierte Personen auf, sich zu bewerben. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, senden Sie Ihre Bewerbung direkt an markt-e-expert@ec.europa.eu. Einsendeschluss ist der 30.9.2011.
Die detaillierte Aufgabenbeschreibung der Sachverständigengruppe finden Sie hier (nur in englischer Sprache verfügbar).
Warum die gesuchte Runde ausdrücklich eine „informelle“ sein soll – bzw. was das denn genau bedeutet, wäre interessant zu erfahren. Gemeint sind wohl eher hemdsärmelige Praktiker statt der üblichen, wenn auch honorigen, Theoretiker. Oder meint die Kommission gar informelle Sitzungen in ungezwungener Brüsseler-Atmosphäre? Man soll ja nichts unversucht lassen.
Thema im Deutschen Vergabenetzwerk (DVNW) diskutieren.
Marco Junk
Der Jurist Marco Junk gründete im Jahr 2007 den Vergabeblog und 2010 gemeinsam mit Dipl.-Kaufmann Martin Mündlein das Deutsche Vergabenetzwerk (DVNW). Er begann seine berufliche Laufbahn im Jahr 2004 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und war danach als Bereichsleiter Vergaberecht beim Digitalverband bitkom tätig. Im Jahr 2011 leitete er die Online-Redaktion des Verlags C.H. Beck. Von 2012 bis 10/2014 war er Mitglied der Geschäftsleitung des bitkom und danach bis 10/2021 Geschäftsführer des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Seit 2022 ist Marco Junk zudem als Leiter Regierungsbeziehungen für Eviden tätig. Seine Beiträge geben ausschließlich seine persönliche Meinung wieder.
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